Antibeschlagmittel

Ein wirksames Mittel für Tauchmasken, Brillengläser und Objektive für Unterwassergehäuse

von Uli Mößlang

Wegen vieler Anfragen über das Anlaufen der Gläser von Tauchmasken, machte ich fürs Taucher.Net schon im Oktober 2002 in der 24. Redaktionsausgabe einen ausführlichen Bericht, auch zu den Hintergründen, wie das Phänomen entsteht.

Über diesen Bericht stolperte Herr Ing. Anton Höflinger im Internet und setzte sich mit mir in Verbindung. Hatte er doch laut seinen Aussagen ein völlig neues, superwirksames Antibeschlagmittel aus ungiftigen Naturprodukten entwickelt. Ursprünglich für den Tagesgebrauch an Badezimmerspiegeln, Autoscheiben und Brillengläsern. Bei seinen Testreihen stellte er fest, dass es sich hervorragend für Kunststoffbrillengläsern mit Clean-Coat-Beschichtungen und deren Superentspiegelungen eignet, für die es noch kein wirksames Antibeschlagmittel gab. Lt. Aussage Herrn Ing. Höflinger soll es sich auch für Tauchmasken eignen.

Aufgrund meiner Tätigkeit als selbstständiger Augenoptikermeister, der sich auf die Verglasung von optischen Tauchmasken spezialisiert hat und auch die Tauchlehrerqualifikation besitzt, kamen wir überein, einen Test durchzuführen.So ging ich an einem Wochenende mit meinem Sohn tauchen. Die Brillen wurden lt. Gebrauchsanweisung behandelt und es begann ein Tauchgang von 58 Minuten bei einer Wassertemperatur von 5 Grad. Sie wurden auch des Öfteren geflutet, um die Beständigkeit der Antibeschlaglösung zu prüfen. Die Tauchmasken liefen während des ganzen Tauchgangs nicht an, obwohl das Mittel wasserlöslich ist und das Ergebnis in dieser Form Herrn Höflinger überraschte.

Am nächsten Wochenende bot sich noch eine Testreihe an. Die Objektivinnenseite meines UW-Kameragehäuses behandelte ich schon zu Hause mit der neuen Antibeschlaglösung. Hier war ich über die Streifenfreiheit der Flüssigkeit noch mehr begeistert, hinterließen doch die üblichen Mittel immer wieder Rückstände, die die Fotos beieinträchtigen konnten. Da das Antibeschlagmittel ebenso für Plastikflächen geeignet ist, werde ich bei den nächsten Tauchgängen die komplette transparente Innenseite, oder zumindest das Bildschirmfenster behandeln um das Beschlagen, auch des Bildfensters, zu verhindern. Ein Trockensalz im Beutel oder Röhrchen ist zusätzlich zur Feuchtigkeitsaufnahme durchaus sinnvoll.

Wir trafen uns am Starnberger See zu einem gemütlichen Tauchgang. Ralf war die geeignete Testperson, wurde doch seine Maske noch nie mit einem Mittel, außer seiner Spucke behandelt. Der Wind peitschte die Wellen zu ungeahnten Höhen und der Schneeregen kam waagerecht aus dem Westen. Am Steg rieb ich alle Tauchmasken mit dem Wundermittel ein und wir sprangen in die aufgewühlte See.

Nach 53 Minuten war unser bewegter Tauchgang beendet, ohne dass eine der Masken angelaufen war. Wir behielten sie sogar beim Rückmarsch zum Auto auf, um auch unter dieser Bedingung das Antibeschlagmittel zu testen. Bei dieser Witterung beschlugen die Scheiben unserer Autos bei der Abfahrt sofort und ich brachte auch gleich das Mittel an der Innenseite meiner Frontscheibe auf. Selbst hier hielt es was der Hersteller versprach. Ein kleiner Tropfen reicht für eine Fläche von ca. 30 x 30mm saubere, klare Sicht.

Bei einem Preis von 11.- Euro nicht das preiswerteste, aber das beste und vielseitigste Antibeschlagmittel, das ich kenne. Auf Objektiv und Fläche für die Bildbetrachtung des UW-Gehäuses ist es unentbehrlich und äußerst wirksam.

Bezugsquelle Optik Heydenreich, Preis 11,00 Euro + 2,20 Euro Porto

© 2003 Uli Mößlang