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Neben denen der genannten Mikroregler gab es in den 60er- bis 80er-Jahren natürlich noch andere Hersteller, die sich bemühten, möglichst kleine und trotzdem leistungsfähige zweite Stufen auf den Markt zu bringen, zum Beispiel GSD aus Italien mit dem Spinnaker. Anders als bei den Mikroreglern wird hier und bei den Reglern weiter unten statt des direkt bewegten Steuerkolbens eine Steuermembran in Form eines Faltenbalges eingesetzt, um den notwendigen Hub zu erreichen.

Der Spinnaker hatte noch die Besonderheit von zwei unabhängigen Atemmembranen (besser Faltenbälger). Was ich leider nicht weiß, ist, ob die beiden gemeinsam wirken oder wirklich nur als heiße Reserve vorgesehen sind (wie in einem Prospekt angegeben).
Charakteristisch ist auch der integrierte MD-Swivel (auch bei Alizé), der ein entspanntes Festhalten mit dem Gebiss und auch den Gebrauch von links oder rechts ermöglicht. Eine zusätzliche Fehlerquelle ist das Teil natürlich, aber die Vorteile ...
GSD kommt von Gatti, Stradella und Danielle, den Namen der Unternehmensgründer. GSD ist heute nicht mehr am Markt.

gsd-spinnaker, Zweite Stufe von unten

gsd-Spinnaker, Klick zeigt Ex-Zeichnung

GSD - Spinnaker, Italien (Avegno, nahe Genua)
Der Spinnaker wurde in dem Film “Die Tiefe” von Nick Nolte verwendet.


Überhaupt sind die typischen Mikro- und Kleinregler wohl wieder weitgehend ausgestorben, zu kompliziert, also zu teuer, empfindlich gegen Verschmutzung, zu genauer MD erforderlich, schwierig zu warten ,...? Die grobschlächtige Schuhcreme-Dose mit schön großer Membran tut's ja auch.
Wie sagte mein alter Konstruktionsprofessor:
Einfach und funktionierend - das ist schön! Aber manchmal ist eben an sich schön noch schöner! ;-))

Übrigens gab es zeitweise auch eine Tendenz zu sehr kleinen ersten Stufen (siehe rechts). Das war aber vor Jacket, Trocki, Finimeter und Co., denn für die brauchte man die vielen Anschlüsse und damit sowieso größere Stufen. Die kleinsten waren auch kolbengesteuerte Stufen, Membranen und Vereisungsschutz brauchen eben mehr Platz.

1. Stufe von usd

Erste Stufe von La Spirotechnique

USD - Regler

Spiro 8


Eigenbau aus der DDR (Saupe-Regler) Der Eigenbauszene in der DDR gefielen die kleinen ersten Stufen auch, und da weitere Anschlüsse sowieso nicht nötig waren ;-),...
Und wenige Teile waren es auch.
Querschnitt Kleinregler
Miniregler alle Teile
Die bekanntesten Eigenbau-Regler dieser Art waren ab 1964 die CEMA 6/7 von Peter Scharf und Claus Zimmrmann, auch bekannt als Saupe-Regler (so genannt nach dem "Großproduzenten"). Sie wurden in unzähligen Varianten von Enthusiasten nachgebaut und bis 1990 und darüber hinaus verwendet. Es gab davon sogar eine kompensierte Variante.
Diese Kleinregler haben eine gewisse Renaissance erlangt als Bailout für Kompaktregler ohne Mitteldruck-Anschluss oder für einfache Rebreather. Lutz Drößler hat nach den alten Vorbildern einen Regler konstruiert und aus Edelstahl hergestellt.

Eine weitere interessante frühe Entwicklung ist die zweite Stufe des Kleinreglers Pro bzw. Super Pro von Rose Aviation (USA). Rose Aviation wurde 1950 als Forschungsunternehmen für die US-Luftwaffe gegründet. Der Pro kam schon 1956 auf den Markt.
Die relativ konventionelle erste Stufe speist eine sehr kleine und leichte zweite Stufe, die statt einer großen runden Flachmembran einen Faltenbalg enthält, der ein übliches Kipphebelventil betätigt. Die Ausatemluft geht zur Seite weg. Die Stufe kann mit dem Schlauch von links oder rechts eingesetzt werden.
Wer noch Gelegenheit hatte, den Regler zu tauchen, ist von Leichtigkeit, geringem Atemwiderstand und hoher Luftlieferleistung begeistert. Ist er nicht hübsch? ;-))    Er kostete übrigens damals die Wahnsinnssumme von $22.50.
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rose-aviation-super-pro

rose-aviation-super-pro

Der Mark II von Demone (USA) ist auch ein (fast kurioser) Sonderling (Preis $82.50)
Die konventionelle erste Stufe ist über zwei MD-Abgänge mit der zweiten Stufe verbunden. Jeder der beiden MD-Schläuche führt über ein Kipphebelventil (Pat. Seeler Valve) in die sehr kleine zweite Stufe (Größe wie Mundstück eines Kompaktreglers). Die Ventile werden über einen zylindrischen Faltenbalg betätigt, der auch von einem Spülknopf bewegt werden kann. Soweit ähnlich wie beim Rose Aviation Pro oben, zumal es auch eine Ausführung mit nur einem MD-Schlauch gab (Mark I).
Die große Besonderheit ist die Rückführung der Ausatemluft über zwei (oder einen) Faltenschläuche, wie sie beim Kompaktregler üblich (und vorteilhaft) war. Das Geblubber wird so nach hinten verlegt. Ich hoffe, dass die Faltenschläuche am Ende noch Ausatemventile hatten.  Weiß das jemand?
Der Mark2 verband also das Aussehen der älteren Kompaktregler mit den Vorteilen der Einschlauchregler.
Den Tauchern scheint dieser Pseudozwitter nicht so sehr zugesagt zu haben, nach zwei Jahren war Demone schon wieder vom Markt verschwunden.

Demone Mark2

Demone Mark2, zweite Stufe


 

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letzte Bearbeitung: 16.03.2021