. | BLEIGEWICHTE |
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POSEIDON 2/1963 Bleigewichte sind ein zwar beschwerliches, dafür aber notwendiges Bestandteil unserer Ausrüstung. Versuche mit Ziegelsteinen oder ähnlichem (als Ersatz um den Bauch gebunden) verliefen negativ. Bewährt hat sich eben doch das Bleigewicht und zwar in flacher, rechteckiger Bauform mit einem Gewicht von etwa 0,5kg. Die Anfertigung ist sehr einfach, es gibt nur eine Schwierigkeit, woher die Form nehmen? Aber wer mit offenen Augen durch den Haushalt streift, findet bald etwas Geeignetes, oft zum Mißfallen der Küchenfee, eine Schöpfkelle oder besser die Schale einer Seifendose aus Metall; diese wird dann in der gewünschten Höhe des Bleigewichtes abgeschnitten. Aus Kupfer- oder Messingdraht (2 bis 3 mm) oder Blechstreifen biegen wir die Bügel, deren Breite sich nach unserer Gürtelbreite richtet. Die Form der Bügel ist aus der Abbildung ersichtlich. Die Bügel hängen wir auf ein Stück Flachmaterial der Dicke, die unserer Gürteldicke entspricht und gießen die Form bis zum Rand voll Blei. Bei Drahtbügeln ist darauf zu achten, daß sie möglichst weit außen eingesetzt werden. Bevor wir aber mit dem Gießen beginnen, rußen wir die Form und das Flachmaterial mit Kerzenruß ein, dadurch läßt sich das Bleigewicht leichter aus der Form nehmen. |
Günter Schumann Zweiteilige Bleigewichte Poseidon 3/1964 |
Das
Gewicht besteht aus zwei Teilen, die genau ineinanderpassen. Will man ein Gewicht an einer
beliebigen Stelle des Gurts einsetzen, so wird durch die Öffnung des Außenteils von
hinten eine Schlaufe des Gurtes gezogen, das Mittelstück in die Schlaufe gelegt und der
Gurt angezogen. Das Gewicht sitzt dann sicher auf und kann nicht mehr auseinanderfallen,
da es sich um so mehr festzieht, je straffer der Gurt gezogen wird. Beim Einsetzen oder
beim Herausnehmen eines Gewichtes ist es nicht nötig, den Gürtel abzulegen, da das
Bandende nicht aus der Schnalle gezogen zu werden braucht. Das Gewicht ist für
45-mm-breites Gurtband vorgesehen, für anderes Band müssen die Maße entsprechend
geändert werden. In der angegebenen Ausführung wiegt es etwa 1,4 kp. Als Band eignet
sich am besten Baumwoll-Gurtband wegen seiner größeren Beweglichkeit, unsere Tauchgruppe
hat diese Gewichte seit über einem Jahr in Gebrauch, und sie haben sich in dieser Zeit
sehr gut bewährt. Zum Gießen der Gewichte sind zwei Formen notwendig, die man am besten aus etwa 2-mm-dickem Stahlblech anfertigt. |
Die auf den ersten Blick
vielleicht etwas kompliziert erscheinende Form läßt sich auf einfache Weise aus
einzelnen Blechteilen, wie in der Zeichnung dargestellt, zusammensetzen. Die einzelnen
Teile werden hart miteinander verlötet. Die Deckplatten fertigt man aus dickerem Blech
an, um ihnen eine größere Stabilität zu geben. Sie erhalten je eine Einfüllöffnung
und einen Steiger, damit sich beim Gießen keine Hohlräume bilden. Die Formen sollen sich nach oben hin um ein geringes erweitem und die Öffnungen leicht kegelig sein, um das Herauslösen des Gewichtes zu erleichtern. Man kann die Deckplatten natürlich auch ganz weglassen, muß dann aber in Kauf nehmen, daß die obere Fläche des Gewichtes beim Erkalten in der Form etwas einfällt. Zum Schluß noch einige Hinweise zum Gießen. Zum Schmelzen des Bleis reicht eine normale Leuchtgasflamme völlig aus. Das Schmelzgut muß ausreichend erhitzt werden, da es sonst bereits beim Eingießen erstarrt und nicht alle Ecken der Form ausfüllt. Die richtige Temperatur ist erreicht, wenn sich nach der Beseitigung der auf der Schmelze schwimmenden Oxydschicht sofort eine neue bildet. Die Form muß vorgewärmt werden. Ein Einrußen ist nicht notwendig, da das Blei nicht am Blech festklebt. Nach dem Gießen darf die Form nicht zu schnell abgekühlt werden, da das Gewicht sonst eine unschöne Oberfläche bekommt. Danke an U. Mattern für Text und Bilder |
Schraubbares Bleigewicht Alle vorgestellten Bleigewichte haben den Nachteil, daß sie beim Austarieren vom gelösten Gewichtsgurt entfernt werden müssen. Auch bei der Verwendung zweiteiliger Gewichte muß die Gurtlänge der Anzahl der verwendeten Gewichte angepaßt werden. Um mir dieses umständliche "Gefummel" zu vermeiden, baute ich mir schraubbare Bleigewichte, die ich am angelegten Gewichtsgurt wechseln kann. Nachteil ist hierbei allerdings ein Mehraufwand an Material und Bauzeit. |
Am Gewichtsgurt kann man soviel Schnallen befestigen, wie erfahrungsgemäß Gewichte benötigt werden. Vor dem Tauchgang kann man sich dann durch An- oder Abschrauben von Gewichten einfach austarieren. |
Das Gewicht
besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: einer Schnalle, die auf den Gewichtsgurt
geschoben wird, und dem eigentlichen Ballastteil, das mit einem eingegossenen
Gewindebolzen mit der Schnalle verschraubt wird. Gleichzeitig klemmt man damit das Gewicht
am Gurt fest, und es kann nicht verrutschen. |
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Die Schnalle wird
aus zwei Millimeter starkem Messingblech gefertigt und mit dein Gewindeteil M6 verlötet.
Dieses Teil kann man auch durch eine Mutter M6 ersetzen. Es empfiehlt sich, die Teile hart
zu verlöten und anschließend vernickeln oder verchromen zu lassen. Für das Bleigewicht
wird eine Form hergestellt; die Abmessungen richten sich nach der gewünschten
Gewichtsgröße. Will man nur wenige Gewichte herstellen, sollte man Scheiben gießen und den M-6-Bolzen nachträglich mit einem Brenner einschmelzen. Um ein Verdrehen im Gewicht zu verhindern, muß der Schraubenkopf an zwei Stellen flach gefeilt werden. |
Tja, und so sieht das heute aus: Solche schönen Gußformen aus Alu, wie man sie ab und zu bei E...Y
ersteigern kann, hatten wir damals leider nicht. |
Einfache aber solide Form aus Alu gefräst.
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Alu-Form für Rundblei, die man auch ohne Fräse selbst
machen kann. Die Gewichte kann man entweder mit Bleistoppern auf den Gurt fädeln oder als Trimmblei irgenwohin hängen. |
Absolute Perfektion von Lutz D. aus Leipzig, aber na ja, der ist ja auch Feinmechaniker... |
altes.tauchen.seveke.de -> Basteln --> präwendische Basteleien ---> Bleigewichte | Letzte Änderung: 08.06.21 |