Hauptseite -> Technik --> Konfigurationen ---> DIR - Ausrüstungsrichtlinien

Der folgende Text fand sich auf meiner Festplatte, die Quelle habe ich leider nicht mehr. Er scheint mir aber alle Konfigurationsaspekte von DIR auf deutsch ganz gut zu beschreiben. Deshalb wage ich mal, ihn hier mit anzugeben. Ich will/kann nicht zum TEC-Tauchen konvertieren, finde aber, daß einige Grundgedanken der DIR-Konfiguration für das Sporttauchen durchaus lehrreich und bedenkenswert sein können.

Für den Taucher, der sich das erste Mal mit technical diving und der dafür benötigten Ausrüstung auseinandersetzt, stellt sich oft die schwierige Frage, für was er sich entscheiden soll. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Ausrüstungen und eine ebenso große Zahl von Möglichkeiten, Ausrüstung zu konfigurieren. Wir halten die "das geht schon irgendwie.." - Einstellung für gefährlich und halten uns daher an "Doing It Right (DIR)". Es ist in diesem Zusammenhang wichtig zu verstehen, daß wir DIR tauchen, weil es richtig ist und nicht behaupten DIR sei richtig, weil wir so tauchen. Der Vorteil einer klaren, einheitlichen Ausrüstungskonfiguration ist offensichtlich, wenn der interessierte "Einsteiger" von Anfang an mit der gleichen Ausrüstung taucht, die sich in tausenden von Extremtauchgängen bewährt hat und sich nicht immer wieder auf neue Ausrüstungsgegenstände einstellen muß. In Notfällen fällt es leichter einem anderen Taucher zu helfen, wenn dessen Ausrüstung / Konfiguration vertraut ist. Uns ist bewußt, daß mit fast jeder Ausrüstung im Extrembereich getaucht werden kann. Gleichzeitig ist es unser selbsterklärtes Ziel, unseren Schülern ein so hohes Maß an Wissen und Können wie möglich mit auf den Weg zu geben. Auch wenn die meisten unserer Schüler niemals in Extrembereiche vorstoßen werden, von denen wir bei der Planung ausgehen, sind wir uns sicher, einen Taucher nicht mit zuviel Wissen / Können ausstatten zu können.

DIR-Ausrüstung & Konfiguration:

Die richtige Ausrüstung unterstützt die Bedürfnisse des Tauchers in jeder Umgebung, egal ob bei einem flachen Tauchgang an einem Riff in den Tropen, in starker Strömung in der Ostsee oder beim Eindringen in ein Wrack oder eine Höhle. Die Konfiguration muß es erlauben, notwendige Gegenstände wie Lampen oder Reels zu befestigen, ohne daß sich die Konfiguration als Ganzes ändert, die Trimm des Tauchers kippt oder die Stromlinienform beeinträchtigt wird. Ist die Ausrüstungskonfiguration einmal optimiert, wird sich auch der Spaß beim Tauchen erhöhen, da das Tauchen mit weniger Streß und körperlichem Aufwand vonstatten geht. Nachfolgend ist die korrekte Konfiguration von DIR-Ausrüstung zu sehen und die einzelnen Komponenten erläutert.

Doppelgerät:

Für das Tauchen mit Trockenanzug kommen Stahltanks von 7 - 20 Liter Volumen in Frage, die wie oben abgebildet montiert werden. Ab Doppel-12 sollten statt Alu-Schellen besser welche aus Edelstahl verwendet werden. Die Verschraubung sollte in jedem Fall solide ausgeführt und aus Edelstahl sein. Auf jeden Fall werden die Flaschenfüße entfernt. Die Pakete werden so stromlinienförmiger, und man kommt besser an den hinteren D-Ring. Zusätzlicher Schnickschnack wie D-Ringe an den Bändern oder Bungies um die Flaschen sind unnötig und beeinflussen die gesamte Konfiguration negativ. Beim Tauchen mit Naßanzug werden nur Doppelpakete aus Alu verwendet, da sonst die Gefahr besteht, daß man zu stark negativ wird und im Notfall keinen positiven Auftrieb herstellen kann.

Backplate mit Harness:

Die Rückenplatte besteht aus Edelstahl (optional, etwa zum Verreisen, aus Alu) und wird mittels zweier Flügelschrauben am Doppelpack befestigt. Das Harness besteht aus einem Stück Webbing ohne Unterbrechungen. An beiden Schultergurten sind D-Ringe angebracht, die am besten leicht angewinkelt sind. Dadurch wird das Einhängen von Stage-Tanks wesentlich erleichtert. Sog. Billy-Rings, also am Triglide festgeschweißte D-Ringe sind unnötig, legen sich nicht am Körper an und beeinträchtigen die Stromlinienform. Am linken Hüftgurt ist ein zusätzlicher D-Ring angebracht, um den Stages einen zweiten Befestigungspunkt zu geben. Außerdem sitzt das Messer zwischen dem D-Ring und der Gurtschließe am linken Gurt. Am rechten Gurt befindet sich ausschließlich eine weitere Bleigurtschließe, mit der der Akkutank der Lampe gehalten wird. Zwei weitere D-Ringe befinden sich am breiten Schrittgurt. Der vordere ist der Zugpunkt für den Scooter (deswegen macht hier auch ein breiter Gurt Sinn, mit dünnem Gurtmaterial könnten die Genitalien Schaden nehmen). Der zweite sitzt knapp unterhalb der Rückenplatte und dient zum Verstauen von Seilrollen und Hebesäcken. Die einzige akzeptable Veränderung ist die Anbringung von Neoprenschützern im Schulterbereich, was verhindert, daß das Gurtmaterial am Anzug oder auf der Haut scheuert.

Wings:

Wings müssen zur Rückenplatte passen und sollten genau geprüft werden, ob nicht eventuelle Ecken die Blase beschädigen könnten (Dive-Rite Platten passen z.B. nicht zu Halcyon Wings). Die Blase soll zweischalig ausgeführt sein, wobei darauf zu achten ist, daß nicht nur das Außenmaterial robust ist (1000er Denier z.B.) sondern auch die Innenblase. Die Außenblase sollte einen Reißverschluß besitzen, der es ermöglicht, die Innenblase leicht zu kontrollieren. Ein Volumen von max. 65lbs reicht für alle Konfigurationen aus. Auch Doppel 20 mit 4 Stages sind kein Problem, wenn auf ein insgesamt balanciertes Rig geachtet wird (Stages bis auf 100% O2 nur Alu und links, etc.) Sog. Super-Wings oder Riesenwings mit abenteuerlichen Volumenangaben und Bungeecord zusammengeschürt sind nicht nur unnötig sondern auch gefährlich. Ein stromlinienförmiges Wing legt sich bei optimaler = horizontaler Wasserlage flach an die Flaschen an und bietet so kaum Wasserwiderstand, trägt andererseits die Tanks wie ein Luftpolster. Die "Bungee-Wings" haben keine glatte Oberfläche mehr und bieten dem Wasser deutlich mehr Widerstand. Ein weitaus größeres Problem sind die "Taschen" die sich bilden, wenn sich die Bungees zusammenziehen. Oft ist es unmöglich, die Luft ganz abzulassen, da sie sich in den "Taschen" hält. Ebenfalls der Stromlinie abträglich und vor allem zu nichts gut sind Doppelblasen mit zwei Inflatoren.

Inflator:

Ein kurzer Inflator (kein Power-Infl.) ohne Zugseil - das kann sich nämlich festhängen und ein Notablaß auf der linken unteren Seite des Wings (links, weil man dann mit der freien linkem Hand (die rechte scootert evtl) alle Tariersysteme bedienen kann, sind alles was es braucht. Der Inflator soll so lang sein, daß man mit einer Hand gleichzeitig den Wing-Inflator und den Einlaßknopf des Trockis bedienen kann.

Gewichtssystem:

Bei einem balancierten Rig besteht das Gewichtssystem ausschließlich aus der Rückenplatte (bei Edelstahl ca. 2,5 kg), den Flaschen und, falls das nicht reicht, einem sog. V-Weight. Das ist Stück Blei mit V-förmigem Querschnitt, das zwischen den Flaschen unter der Rückenplatte liegt und von dieser fixiert wird.

Lungenautomaten und Schlauchführung:

Am linken Ventil sitzt eine erste Stufe mit dem Finimeter, der parallel zu den Tanks nach unten läuft und mit einem Karabiner am Hüft-D-Ring gesichert wird. Außerdem kommt der Zweitautomat von der linken ersten Stufe, läuft eng hinter dem Hals entlang über die Schulter und unter das Kinn, wo er mittels Gummibändern gehalten wird. Der Automat sollte so knapp unter dem Kinn sitzen, daß er ohne die Hände, nur mit dem Mund, aufgenommen werden kann. Vom rechten Ventil geht der Inflatorschlauch ab, der wieder knapp hinter dem Hals über die Schulter zum Inflator geführt wird. Der Schlauch ist exakt auf die Länge des Inflators auszurichten!! Der Hauptautomat geht von der ersten Stufe an den Tanks entlang nach unten, unter dem Lampenkanister nach vorne, schräg über die Brust von rechts unten nach links oben, um den Hals zum Mund. Die Länge des Schlauches beträgt 200 - 210cm. Wichtig ist, um Verhedderungen zu vermeiden, daß keine Schläuche seitlich geführt werden. Auf diese Weise befinden sich keine Schläuche vor dem Taucher (der lange Schlauch wird bei korrekter Wasserlage durch den eigenen Auftrieb an den Körper gepreßt), und der Verlauf kann ohne fremde Hilfe jederzeit rekonfiguriert werden. Die Lungenautomaten sollten so beschaffen sein, daß die zweite Stufe ohne Werkzeug auch unter Wasser demontiert werden können. Das ist wichtig, falls in Wasser mit sehr vielen Schwebteilchen getaucht wird und der Automat auf Grund einer Verschmutzung abbläst. Up-Stream Automaten sind generell abzulehnen. Warum soll der Hauptautomat an der rechten Stufe angeschlossen werden? Nur das linke Ventil kann durch Entlangtauchen an Höhlendecken zugedreht werden. Nachdem unser Partner bei einer "Ohne Gas Situation" unseren Hauptautomaten bekommt, ist sichergestellt, daß er Gas bekommt. Stellen wir dann beim Wechsel auf den Zweitautomaten fest, daß das Ventil geschlossen ist, können wir es mit einem Handgriff öffnen.

Finimeter:

Der Finimeter soll aus Metall (Edelstahl) sein und mit einem robusten Glas (Mineralglas oder Lexan) ausgestattet sein. Gummikappen, die den Fini schützen sollen, werden entfernt, da sie zwei Nachteile haben. Zum einen ist eine visuelle Kontrolle des Drehgelenks nicht möglich, und so das rechtzeitige Einschreiten, wenn Undichtigkeiten auftreten. Zweitens bleibt immer Feuchtigkeit zwischen Kappe und Fini, was zu Korrosion und "Gammel" führt. Der Fini wird mittels eines Karabinerhakens am Hüft D-Ring des Harness eingehängt. Auf diese Weise läuft der Schlauch entlang der Flasche nach unten zum D-Ring ohne Schlaufen zu bilden und die Gefahr des Verhängens ist am geringsten. Zum Ablesen wird der Fini ausgehängt. Der Karabinerhaken wird nicht mit Kabelbindern befestigt, sondern mit einem Stück Leine verknotet. So ist sichergestellt, daß sich der Karabiner nicht durch Verdrehen vom Fini löst, andererseits ist gewährleistet, daß die Befestigung im Notfall mit dem Messer getrennt werden kann.

Instrumente:

An weiteren Instrumenten benötigt man einen "Bottomtimer" - also eine Verbindung aus Tiefenmesser und Uhr. Dieser wird am rechten Arm getragen. Da beim Scootern die linke Hand die Lampe führt und für die Tarierung zuständig ist, bleibt der Bottomtimer immer in Sicht. Tauchcomputer eignen sich nur bedingt. Besonders bei Trimix-Tauchgängen ist das Piepsen des Computers in und nach der Deko störend. Außerdem: Warum Geld ausgeben für eine Eigenschaft, die man gar nicht braucht. Am linken Arm befestigt man den Kompaß. Wichtig ist, daß man ein gut ablesbares Modell wählt. Bei beiden Instrumenten ist darauf zu achten, daß keine überstehenden Bänder frei sind, in denen sich evtl. Leine verfangen kann. Im Zweifelsfall sollten die originalen Bänder gegen Bungeecord ausgetauscht werden. Im Zusammenhang mit den Intrumenten sind auch noch die sog. "Wetnotes" zu nennen. Hier handelt es sich im Gegensatz zu herkömmlichen Schreibtafeln um richtige Bücher, die aus einem speziellen Papier gefertigt sind und sich Unterwasser mit Bleistift beschreiben lassen. Der Vorteil besteht in der flexiblen Form und dem hunderfach größeren Platzangebot bei gleicher Größe.

Hauptlampe:

Die Hauptlampe ist eine Kanisterlampe aus Plexi oder Delrin und wird am rechten Hüftgurt getragen. Die Lampe wird ganz nach hinten zur Rückenplatte geschoben und mit einer zweiten Bleigurtschließe gesichert. Zum einen ist die Lampe in dieser Position stromlinienförmig angebracht, durch Arm und Schulter geschützt und bildet das Gegengewicht zu den Stagetanks auf der linken Seite. Der Kanister selbst beinhaltet den oder die Bleigelakkus und den Schalter. Sämtliche Elektronik wie Tiefentladeschutz oder Spannungsregler sind zusätzliche Fehlerquellen und beeinträchtigen möglicherweise die Funktion der Lampe. Die Bleiakkus sind unempfindlich gegenüber dem Memory-Effekt und sollten eine Kapazität zwischen 6Ah und 14Ah haben. Die 14-Ah-Akkus sind für lange Höhlentauchgänge besser geeignet, wogegen bei Freiwassertauchgängen durchaus 6Ah mit 50W reichen. Die Lampen sind auch im Freiwasser und bei Tag eine ausgezeichnete Signaleinheit. Der Lampenkopf ist mit dem Kanister über ein Kabel fest verbunden. Das Kabel soll exakt so lang sein, daß es zum Lampenkopf bei ausgestrecktem linken Arm reicht. Der Lampenkopf selbst ist so einfach wie möglich aufgebaut, die Stecksockellampe sitzt in einem soliden Block aus Alu oder Delrin und ist durch ein Glascover geschützt und abgedichtet. Der Reflektor ist justierbar. Der Lampenkopf sitzt auf einem Alurahmen, auch "Goodman handle" genannt, der es ermöglicht, trotz der Lampe in der Hand, diese noch zu benützen. Es ist wichtig zu verstehen, daß die ganze Lampe so einfach wie möglich gehalten ist, Stromquelle, Schalter, Birne. So ist eben auch die Fehlerwahrscheinlichkeit äußerst gering.

Reserve-Lampen:

Reservelampen werden ausschließlich mit Batterien betrieben. Grund dafür ist das Entladeverhalten. Während Akkus dazu neigen, relativ lange konstant zu brennen und dann rasch auszugehen, verhalten sich Batterien eher gleichmäßig. Das heißt, daß die Lampe kontinuierlich schwächer wird. Die Brenndauer sollte mindestens der der Hauptlampe entsprechen, die Batterien sollten frisch sein. Die Reseervelampen werden am Harness getragen. Mit einem mit Leine befestigten Karabiner wird die Lampe am Schulter D-Ring eingehängt und an der Schultergurtung mit einem Stück Fahrradschlauch gesichert. Die Reservelampe ist zweifach vorhanden (an jedem Schulter D-Ring eine). Einerseits ist so die Redundanz doppelt, andererseits besteht die Möglichkeit, eine Lampe als Markierung zurückzulassen, z.B. bei Partnerverlust, und dennoch eine Reservelampe zu haben.

Reels / Spools:

Beim Thema Seilrolle gibt es sowohl den Typ der Rolle als auch deren Positionierung am Taucher zu diskutieren. Die Rolle sollte aus unzerbrechlichem Material bestehen und möglichst wenig Möglichkeiten offenlassen, in denen sich die Leine verfangen kann. Sollte es doch einmal Leinensalat gegeben haben, sollte sich dieser so einfach wie möglich beheben lassen. Das Reel wird, wenn es nicht im Gebrauch ist, am hinteren D-Ring getragen. Hier ist es aus dem Weg, stört die Stromlinienform nicht und ist jederzeit leicht zu erreichen. Die Spool ist eine Notfallrolle, die auch eingesetzt wird, um fehlende Stücke in der Hauptleine zu überbrücken, oder bei kurzen Abstechern von der Hauptleine (sog. Jumps). Des weiteren ist die Rolle gut für´s Hochschießen der Dekoboje zu gebrauchen. Die Spool oder Fingerspool wird am besten in der Beintasche des Anzugs getragen.

Stage-Flaschen:

Stage Tanks sind IMMER aus Aluminium und ohne Standfuß. Die Ausnahme bilden die O2-Tanks, die aus Stahl sind, um Probleme mit Aluminiumoxid zu vermeiden. Alu-Tanks verhalten sich im Wasser nahezu neutral und stellen deshalb keine Gefahr im Sinne einer "Überbleiung" dar. Die Tanks werden wie folgt aufgebaut: Ein robustes Stück Leine wird zu einem Kreis geknotet (Kreuz oder Schifferknoten), die eine Seite wird um den Flaschenhals gelegt. Die andere Seite wird nun durch einen Karabiner gezogen, der exakt an der Flaschenschulter verknotet wird. Am anderen Ende der Schlaufe, wird ein zweiter Karabiner eingeschlauft. Anschließend wird die Leine im unteren Bereich des Tanks mit einer Schlauchschelle aus VA gesichert. Es muß sichergestellt sein, daß die beiden Metalle keinen Kontakt haben. Die Leine kann mit einem Stück Schlauch überzogen werden, was das ganze noch etwas robuster macht.

Stage-Automaten:

Der Automat wird so an der Flasche montiert, daß der Schlauch (so lang, daß er um den Hals geführt zum Mund reicht) gerade an der Flasche entlang führt, und die wieder nach oben geführte zweite Stufe, durch ein Stück aus einem Autoreifen gesichert. Der Finimeter wird am kurzen (15cm) Schlauch nach oben gebogen und mit Leine an der ersten Stufe fixiert. Als sehr nützlich zur Schlauchführung haben sich Automaten erwiesen, die an der ersten Stufe ein Drehgelenk besitzen.

Maske:

Die Maske ist weitgehend Geschmackssache. Wichtige Kriterien für die Auswahl sind eine gute Paßform und ein möglichst großes Gesichtsfeld. Außerdem ist ein möglichst kleines Volumen von Vorteil. Das Maskenband wird einmal auf die richtige Länge eingestellt und in dieser Position fixiert. Überstände werden mit Tape festgeklebt. Überzüge aus Neopren haben sich hier sehr bewährt. Eine Ersatzmaske macht sicher nicht bei allen Tauchgängen Sinn. Wer aber längere Tauchgänge in geschlossener Umgebung macht oder sehr lange Dekozeiten abhängen muß, ist sicher gut beraten, wenn er auch hier "Back-Up" schafft. Über den Befestigungspunkt der Ersatzmaske ist viel diskutiert worden - wo sie sicher nicht hingehört ist das Genick, da sie hier mit dem langen Schlauch des Hauptautomaten in Konflikt gerät. Am besten ist die Maske - die kleiner sein sollte als die Hauptmaske - in der Anzugtasche am Bein aufgehoben.

Argon Flasche:

Argon als Gas für den Trockentauchanzug ist ein Muß bei Trimixtauchgängen und im Winter. Auskühlung ist neben den Gefahren durch die Auskühlung selbst (Orientierungsverlust, verminderte Wahrnehmung, verlängerte Reaktionszeit, etc..) einer der Hauptfaktoren für Dekoprobleme. Argon wird in Tanks zwischen 1 und 4 Liter Größe mitgeführt. Für die Befestigung dieser Tanks bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Am besten hat sich die Montage an der linken Seite der Doppeltanks bewährt. Die Argonflasche wird, Ventil nach unten, so tief wie möglich an den Tanks befestigt. So tief wie möglich deswegen, damit die Stromlinienform so wenig wie möglich beeinflußt wird und das Ventil einfach zu erreichen ist. Die Argonflasche, deren Ventil und die dazugehörende erste Stufe sind die einzigen nicht redundant vorhandenen Teile. Im Falle eines Hängenbleibens in einer Verengung muß die Möglichkeit bestehen, die Argonflasche zu entfernen. Das erreicht man entweder durch eine Befestigung mit Velcrobändern oder mittels einer Edelstahlschiene - einem sog. "G-Snap", bei dem man den Tank mit einem Knopfdruck nach unten herausrutschen lassen kann. Vorteil dieser Befestigung ist das Fehlen der Velcrogurte, was die ganze Einheit noch stromlinienförmiger macht und die Gefahr des Verhängens noch mal reduziert. Bei kurzen Tauchgängen mit Einzelflaschen und kleiner Argonflasche, kann man den Tank auch, ähnlich dem Lampenkanister, auf den linken Hüftgurt fädeln. Die Flasche sitzt dann hinter dem D-Ring direkt an der Rückenplatte. In Verbindung mit Stage-Tanks eignet sich diese Methode jedoch nicht. Als erste Stufe eignet sich eigentlich jede marktübliche. Zu beachten ist, daß außer dem Inflatorschlauch auch ein Überdruckventil in einen der Ports eingeschraubt wird, um bei einem Defekt der ersten Stufe ein Platzen des Mitteldruckschlauches zu verhindern. Der Mitteldruckschlauch wird dann unter dem Harness links herum nach vorne zum Inflator des Trockis geführt. Auch hier ist auf eine Abstimmung der Länge zu achten.

Pee-Valve:

Das Pee-Valve oder Urinierventil bleibt den Herren der Schöpfung vorbehalten. Über ein Katheterkondom wird der Urin durch einen Schlauch zum Ventil geführt und dort ins Wasser abgeführt. Das Ventil gibt es als unbalancierte und balancierte Version. Vorteil des balancierten ist, daß die Verschlußschraube während des Tauchens offen bleiben kann, da der Wasserdruck kompensiert wird und durch das Richtungsventil kein Wasser eindringen kann. Es ist also eine zweifache Sperre eingebaut, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Anzug:

Das Thema Anzug, ob trocken oder naß, Trilaminat, Crashneopren oder Neopren, ist eines am kontroversesten und stark diskutiertesten im Bereich des Technical Diving. Grundsätzlich und über alle persönlichen Vorlieben ist zu sagen, daß jeder Tauchgang, der schwere Doppelgeräte aus Stahl und /oder Trimix erfordert, mit einem Trockentauchanzug durchgeführt werden muß. Einerseits, um die schon erwähnten Probleme mit der Unterkühlung zu eliminieren, zum anderen um Redundanz bei den Auftriebskörpern, also zum Wing zu schaffen. Aus welchem Material der Anzug nun ist, hängt sehr von der Umgebung ab, in der man taucht. In den kalten Gewässern Nordeuropas ist ein Neoprenanzug sicher das Wärmste, was es gibt. Die Kompression des Anzug in der Tiefe ist bei relativ kurzen Grundzeiten kein Problem, das veränderte Auftriebsvolumen bei einer richtig ausbalancierten Ausrüstung auch nicht. Die längste Zeit des Tauchgangs verbringt man in diesem Fall in der Deko, wo die Isolation des Anzugs voll zur Geltung kommt. In wärmeren Gefilden und bei Tauchgängen mit extrem langen Grundzeiten - z.B. lange Höhlentauchgänge - hat sich der Trilaminatanzug bewährt. Vorteil, ist das konstante Auftriebsverhalten und die Möglichkeit, durch die Wahl des Unterziehers den Grad der Isolation zu wählen. Naßanzüge haben eigentlich nur bei Tauchgängen in sehr warmen Gewässern mit Alu-Tanks eine Berechtigung. Ein gutes Beispiel für den sinnvollen Einsatz eines Naßtauchanzuges ist ein Wrack im Mittelmeer, das wir häufig betauchen. Das Wrack liegt im flachen Wasser, und ist im inneren so eng, daß es sich nur mit abgenommener Flasche penetrieren läßt. Selbst ohne Tank ist es fast überall so eng, daß man ständig rundherum Kontakt hat. Die Gefahr, den Trocki hier zu beschädigen, ist einfach zu groß. Gleichzeitig ist die Grundzeit nie größer als 30 Minuten, eine Deko ist auch nicht erforderlich - der Einsatz des "Nassen" also unbedenklich, ja sogar die einzige Möglichkeit, den Tauchgang durchzuführen.

Handschuhe:

Weniger ist mehr! - Wann immer die Wassertemperaturen und die Aufgabe des Tauchgangs es erlauben, ist ein Tauchen ohne Handschuhe am besten. Ansonsten, immer so dünn wie möglich, so warm wie nötig. Die Wahl der Handschuhe ist ein ewiger Kompromiß zwischen warmen Händen und deren Beweglichkeit. Trockenhandschuhe haben zwei gravierende Nachteile. Einmal ist die Möglichkeit, feine Arbeiten durchzuführen, stark herabgesetzt, zum anderen besteht immer die Möglichkeit, den Handschuh zu fluten, wodurch er jegliche Isolationswirkung verliert. In Verbindung mit Neoprendoppelmanschetten am Trockentauchanzug haben sich halbtrockene Handschuhe gut bewährt. Selbst bei einer Beschädigung des Handschuhs ist eine Wärme- und Schutzfunktion immer noch gewährleistet.

Flossen:

Obwohl es den Herstellern jedes Jahr auf´s Neue gelingt, die beste, leichteste und strömungsgünstigte Flosse auf den Markt zu bringen, ist es ein beinahe 30-Jahre-altes Patent, das für die ultimative Flosse steht. Die Scubapro Jetfin aus schwarzem Gummi. Die Flosse ist unzerstörbar, relativ schwer - was beim Trockentauchen günstig ist - hat durch ihre Steifigkeit und den "echten" Jet die perfekten Voraussetzungen für den Frogkick / mod. Fluterkick. Die Bänder aus schwerem Gummi, lassen sich, einmal eingestellt, fixieren und bilden keinerlei Leinenfalle. Außerdem gibt es keine Plastikschließen, die brechen oder aufgehen können.

Karabiner, D-Ringe, etc.:

Sämtliche Hardware sollte aus Edelstahl sein und so groß, daß sie sich auch mit dicken Handschuhen bedienen läßt. Manche Clips haben den Spitznamen "Suicide-Clips" - und das zu Recht. Durch die selbstöffnenden Bügel haken sich die Karabiner überall ein - auch da, wo sie nicht sollen. Übersteigt der Durchmesser des Teils, das sich eingehakt hat ein bestimmte Größe, kann es passieren, daß es sich nicht mehr vom Karabiner befreien läßt. Sog, Swing.Gate-Clips und Butterfly Clips sind also Tabu.

Trinkbeutel:

Um in der Deko Flüssigkeit aufnehmen zu können, muß diese mitgeführt werden. Zur Not lassen sich Plastikflaschen verwenden, deren Verschluß gegen den einer Fahrradflasche ausgetauscht wir. Nachteil ist, daß die Flaschen die entnommene Flüssigkeit durch ihre Steifigkeit ausgleichen wollen und deshalb Umgebungswasser ziehen. Besser geeignet sind sog. Trinkbeutel, die schon mit dem richtigen Verschluß geliefert werden, so daß man sie mit den Zähnen öffnen und schließen kann. Die Beutel gibt es in Größen zwischen 0,5 und 2,5 Liter. Bei unseren Tauchgängen haben sich die 1-Liter Beutel bewährt. Mittels Leine wird ein Karabiner am Verschluß angebracht und das Ganze am linken Hüft-D-Ring eingehängt.

Sauerstoff-Analysegerät:

Jedes Gas muß, bevor es benutzt wird, analysiert und gekennzeichnet werden. Ein, besser zwei Sauerstoffanalysegeräte gehören also zur Standardausrüstung jeden Tauchers.

Voltmeter:

Vor dem Tauchgang sollte die Spannung der Akkus in der Lampe und im Scooter gemessen werden, um sicherzugehen, daß sie vollständig geladen wurden. Ein einfaches Voltmeter aus dem Baumarkt sollte in keiner Tauchtasche fehlen.

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Weitere Diskussion:

H., Hans-Georg:

Das Schließen der Ventile habe ich bereits angesprochen. Leider reicht das noch nicht. Entscheidend ist auch die Schlaucherei. Ich möchte Euch eine Konfiguration vorstellen, die ich selbst tauche und aus dem Höhlentauchen kommt. Dies ist ein Thema, über welches man Jahre diskutieren könnte. In der Tec-Liste schlagen wir uns darüber auch die Köpfe ein.
Tauchgerät Doppel 12 oder 15
Brücke mit Rechts-, Linksventil und Absperrung
2 Membranregler Apeks TX 50

Auf der rechten Flasche befindet sich ein 210 cm Oktopusschlauch, der nach unter verläuft, bei der Hüfte wieder rauf kommt und über die linke Brust von hinten um den Kopf läuft und dann von rechts genommen wird. Damit das Ding im Mund nicht zieht befindet sich zwischen 2. Stufe und Schlauch ein 125° Swivel (keine Kugelgelenk!). Auf dem selben Automaten befindet sich mein Hauptinflater. Bei einer "Ohne-Luft-Situation" nehme ich diesen Automaten aus den Mund und reiche Sie dem Teampartner. Dabei muß nur der Kopf genickt werden und der Schlauch ist frei. Der Teampartner kann sich nun frei bewegen. Es kommt nicht zum "Knutschen" unter Wasser. "Dabei knutsche ich doch so gerne ...". Über einen Schnorchel brauchen wir nicht zu reden. Im TD benutzen wir so etwas gar nicht. Weiter würde der lange Schlauch beim Geben nur an dem Ding hängenbleiben.
Auf der linken Flasche ist mein Zweitregler und der Zweitinflator angeschlossen. Damit gleich keiner aus der Tec-Liste über mich herfällt, der Zweitinflator ist zwar befestigt aber nicht angeschlossen und befindet sich hinter dem rechten Arm.
Es ist erwiesen, daß der Streßtaucher, der nur ans nackte Überleben denkt immer auf den Automaten geht, den er sieht, und das ist meist immer der, den man im Mund hat. In einer solchen Situation würde er meinen langen bekommen und ich wechsle auf meinen Zweitregler, der an einem Gummiseil direkt unter dem Kinn sitzt. Ein weiterer Vorteil ist, fall man das Gefühl bekäme ohnmächtig zu werden, würde so der Regler im Mund fixiert bleiben.
Eine richtige Konfiguration zu machen ist sehr schwierig, vor allem bei Monoflaschen. Man muß aber unbedingt darauf achten, daß kein Schlauch oder Regler oberhalb der Handräder verläuft. Die frei Bedienung muß gegeben sein. Generell werden alle Schläuche eng am Körper getragen. Den klassischen "Bogen" gibt es im TOD nicht.

1 Tauchlampe mit Akkutank (natürlich Bleigel) mit Handlampe und Handmount, 50 Watt 4 Stunden.
2 Reservelampen
1 Ersatzmaske
1 Jonline (kann man mit einer Buddyline sehr grob vergleichen, wird aber nicht dazu benützt)
1 Reel 90 m
1 Hebesack
1 Argonflasche für den Trocki
1 Harness mit Backplate (Modell Divetec, ist sehr gut, gelle Thomas)
2 Finimeter
1 Stage 10 l mit Nitrox 40 oder 50 Stahl oder Alu mit Regler (Membran) und Fini
1 Stage O2 10 l Stahl mit Reger (Membran) und Fini
1 Messer
1 Z-Knife (sieht aus wie ein Gurtschneider aus der Autotechnik)

Diese Konfiguration tauche ich bei allen tieferen Tauchgängen und das heißt ab 30 m Tiefe. Manchmal verzichte ich im 30 m Bereich auf die 2 . O2 Stage. Alle Stages trage ich links. Wenn es sehr Tief wird, dann setze ich noch größer Flaschen ein. Getaucht wird nach der Drittelregel, Hin-Zurück-Reserve. Meine Brücke ist immer zu (da haben wir uns in der Tec-Liste erst drüber gestritten).
Folglich atme ich wie folgt:
Langer Schlauch 210 bar bis 140 bar. Wechsel! Kurzer Schlauch 210 bar bis 100 bar. Wechsel Langer Schlauch 140 bar bis 100 bar. Normalerweise bin ich dann spätestens aus dem Wasser oder auf dem 1. Dekogas. Somit versuche ich mit 50 % Rest des Grundgases (Bottommix) aus dem Wasser zu kommen. Vorteil dieser Technik ist, daß wenn ein Supergau entstehen würde ich mein Ventil, warum auch immer nicht schließen konnte, nur eine Flasche verloren geht. Nachteil ist, daß wenn die Brücke zu ist, daß man sie öffnen müßte falls der Teampartner am langen Schlauch hängt um beiden den selben Gasvorrat zu geben. Dies halte ich aber für das kleinere Übel. Eine weitere Sicherheit ist meine Nitrox Stage, auf die ich z. B. EAN 40 oberhalb von 30 m zurückgreifen kann.
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Frank:

> Ich habe gerade auf einem Tauchausflug auf Rab einen Taucher kennengelernt der hat einen Octopusschlauch von 2,2m
> verwendet bei einem Maresautomaten.
> Nun meine Frage gibt es sowas auch für einen Cyclon 5000 von Poseidon ->
> der Fachhandel verneinte -> in meiner Umgebung.
> Aber vielleicht kann mir von euch jemand weiter helfen

Selbstverständlich gibt es sowas (ist allerdings nur 210cm lang :-).Aber wozu das gute Stück als Oktopusschlauch verwenden? Es ist viel besser an deinem Hauptautomaten aufgehoben!
Du führst den Schlauch vom Ventil rechts an der Flasche nach unten, dann rechts auf der Jacketunterseite entlang, quer Richtung linke Schulter und mit einer Schlaufe schließlich am Nacken vorbei zum Mund (siehe http://www.sfdj.com/hogarthian/hogarth1.html). Ich weis das klingt abenteuerlich.
Allerdings hat es einige Vorteile:

1) In Notfallsituationen bekommt der Partner IMMER den Hauptautomaten, weil der funktioniert und bei _jedem_ an der gleichen Stelle zu finden ist. Du hast Luft, Zeit und Ruhe dir deinen Octopus zu schnappen.
Wenn du den langen MD Schlauch dran hast mußt du den Automaten nicht nochmals wechseln um weiter zu tauchen. Ein in Panik geratener wir den Automaten nur ungern wechseln wollen.

2) Der Automat liegt sehr bequem im Mund (kein Ziehen und Zerren mehr)

3) Du brauchst dir keine Gedanken machen wohin mit dem langen Schlauch

Den Hauptautomaten mit langem Schlauch so zu tragen ist u.a. ein zentraler Punkt der Hogarthian Philosophie. Vielen erfahrene Taucher aus dem Höhlen und Tec Bereich richten sich danach. Ich habe damit auch nur gute Erfahrungen gemacht.

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Georg St.:

DIR - und Stroke-Ausrüstungen und -Taucher zu beschreiben, kann ein langes Thema werden!

Ich werde mich bemühen, es so kurz und so objektiv wie möglich zu gestalten (was mir wahrscheinlich nicht gelingen wird).

DIR heißt einfach nur: Do It Right! Insofern verbirgt sich hinter diesen drei Buchstaben nicht nur eine spezielle Ausrüstungskonfiguration, sondern auch eine besondere Philosophie. Das vom Taucher benutzte Gerät stammt in den Grundzügen vom "Hogarthian-Prinzip" (Bill Hogarth Main).

D.h.: Doppelflasche MIT Brücke. Diese Brücke läßt sich zwischendrin absperren, sollte aus irgendeinem Grund ein Defekt auftreten. Dies setzt voraus, daß man (oder der Partner, denn das DIR-System ist ein Buddy-System!) in jeder Situation an's Ventil hinkommen MUSS, um umgehendst auf einen Zwischenfall reagieren zu können. Ansonsten strömen BEIDE Flascheninhalte ab! Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, das man an einen Luft/Gasvorrat "hinter" einem defekten Lungenautomaten wieder hinkommt, nachdem man die Situation geklärt hat.

Ansonsten: Wing, Akkukanister an Hüfte rechts, Lampenkopf an der linken Hand. Rechter Lungenautomat mit langem Schlauch über die rechte Schulter, über die Brust rechts unten um den Akkutank rum, und wieder quer über die Brust nach oben über die linke Schulter, um den Hals rum, von rechts in den Mund. Dies läßt mit einer speziellen Bewegung ein schnelles Überreichen dieses Automaten an den Partner in dessen Notsituation zu.

Der Automat an der linken Flasche kommt über die rechte Schulter und bleibt fixiert meist nur als "Standby" im Griffbereich für Notfälle.

Die rechte Hand bleibt frei, Stageflaschen (aus Alu, der Neutralität unter Wasser wegen) nach links. Da gibt es noch die "Barry-Miller-Backup-Light", griffbereit am linken Schultergurt.

Die Maßgabe, unverzüglich bei Defekt mindestens ein Ventil schließen zu müssen, macht diese Konfiguration für ausgedehnte Engstellen eher ungeeignet! Dort kann mir auch kein Buddy helfen, weil er nicht hinkommt.

Auch extrem schlechte Sicht, die man in manchen Höhlen hat oder nicht vermeiden kann, läßt mich an einen funktionierenden Partner zweifeln. Also ist im Grunde genommen sowohl schlechte Sicht, Engstellen, als auch das Solotauchen mit einer DIR KONFIGURATION nicht ratsam. Die DIR PHILOSOPHIE ist beim Solotauchen eh' unterbrochen!

DIR ist also ein ausgefeiltes und durchdachtes System, in geräumigen Höhlen zu Tauchen.

Leider wird von einzelnen oft suggeriert, das die DIR-Methode das einzig richtige beim Tauchen/Höhlentauchen ist!

Nicht zuletzt deshalb empfinde ich den Ausdruck "Stroke" (Hirnschlag, bekloppt usw.) als unangemessen und im gewissen Sinne beleidigend!

Ich bin der vollen Überzeugung, das es mehrere, parallele Möglichkeiten gibt, in einer Höhle sicher zu tauchen!

Diese ANDEREN Möglichkeiten werden nun kurzerhand "Stroke" genannt. Mit Stroke jemanden zu beschreiben, der sich kaum oder keine Gedanken macht, über das was er da tut, mag ich ja noch einsehen! Viele der "anderen" Höhlentaucher haben aber auch ein funktionierendes Gerüst an Technik und Taktik!

Vielleicht wirst Du bemerken, das ich zwar DIR für manche Zwecke befürworte, ich aber aufgrund der von mir zumeist betauchten Verhältnisse diese Methode nicht oder nur halbseiden anwenden kann.

Ich bin also ein Stroke!

Hierbei gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten der Tauchtechnik und -taktik! Diese alle zu beschreiben würde den Rahmen bei weitem sprengen!

Ich versuche hier meine Philosophie darzulegen:

Nochmals: enge Höhlen, Solotauchen, schlechte Sicht sind für mich kein Hinderungsgrund, eine Höhle zu betauchen!

Meine Konfigurationen zeichnen sich durch eine Flexibilität in Bezug auf deren Zusammenstellung, sowie auch eine "Handhabungslogik" aus!

Ich verwende keine Brücken zwischen den Flaschen. Die Gründe:

-ich kann einem Defekt gelassener entgegensehen. Wenn ich nicht sofort ans Ventil zum Zudrehen hinkomme, beeinträchtigt mir das den Gasinhalt der anderen Flasche in keinster Weise!

-ich kann meine Flaschen einzeln transportieren und vor Ort (im Wasser) zusammenstellen. Bei weiten Anmärschen evtl. auch in Höhlensystemen sicherlich ein Vorteil!

-ich bin absolut flexibel, was Flaschengröße und -anzahl angeht! Einzel- Doppel- Dreier- Vierer- und Fünferpakete auf dem Rücken: kein Problem, ich schnalle sie einfach zusammen! Side- und Halbhintensidemount kann ich noch bis zu vier Großflaschen an mir befestigen, das sie recht nahe am Körper anliegen. Akkutank und Tasche mit Reservezeugs passen da auch noch hin.

Bedienungslogik:

Bei mir kommen sowohl Lungenautomaten, deren Fini und Inflatorschläuche immer aus der Richtung, wo sich auch die Flasche befindet! also:

-rechte Flasche

-zweite Stufe über die rechte Schulter

-Fini hierfür unter der rechten Achsel durch vorm Bauch

-Inflatorschlauch unter der rechten Achsel durch auf den rechtsliegenden Inflator, der auf die Blase im Wing wirkt, die auch durch den rechten Schnellablaß etc. bedient wird

-das Geraffel der linken Flasche ist spiegelbildlich komplett auf der linken Seite plaziert!

Bei Dreierpaketen usw. ist eine unmißverständliche Kennzeichnung der Automaten, Finis und Gasinhalte der (mittleren) Flasche unumgänglich!

Ich hab' nen Helm mit vier Lampen dran, zwecks Händefrei und Schutz.

Du erkennst sicherlich, das der linke Automat beidseitig atembar ist. Ich verwende Poseidon Cyklon 5000, dieser Option, seiner -mir subjektiv wichtigen sonstigen Vorteile- und seiner Preisgünstigkeit wegen.

Auch verwende ich ein zweiblasiges Wing (OMS).

Du siehst: ich habe für die Beschreibung der von mir nicht verwendeten Ausrüstung (DIR) fast länger gebraucht, wie für meine! Ich möchte dadurch verdeutlichen, das ich diese Konfiguration/dieses System sehr wohl anerkenne. Ich kann es nur nicht für meine rutsch-quetsch-kletter - Höhlen gebrauchen. Wenn ich in den übrigen Höhlen dann auf eine komplett andere Taktik umsteigen würde, würde dies auch eine Gefährdung für mich (und meinen Partner) durch mangelnde Übung im Umgang mit dieser Konfiguration bedeuten! Aus diesem Grund betauche ich auch geräumige Höhlen mit meiner verinnerlichten Ausrüstung.

Was mir wichtig erscheint: Ich tauche im Wasser, und nicht im System oder Verband! ;-)

Blubb, Georg
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Jörg D.:

Hallo Walter (D.),

melde mich wie versprochen. Da ich niemanden überzeugen will, seine Art der Konfiguration zu ändern, gehe ich nur kurz auf die Punkte auf deiner Seite ein.

> Grundsätzlich entwickelt im warmen Florida mit warmem Wasser, sehr großen Sichtweiten
>und meist geringen Wassertiefen. Der Taucher sorgt nicht durch Redundanz seiner Systeme für
>Unabhängigkeit. Erfordert in Extremsituationen die unbedingte Hilfe des Partners.

Unsere schwedischen Freunde von den Baltic Sea Tec Divern beweisen mit ihren Projekten, daß DIR sehr wohl im Kaltwasser funktioniert.

DIR ist ein komplexes System, in dessen Mittelpunkt der Taucher und sein buddy stehen. Die Konfiguration beinhaltet natürlich auch eine Redundanz der notwendigen Komponenten. Jedoch wird auf eine Redundanz der Redundanz verzichtet. In "Extremsituationen" bin ich für jede Hilfe dankbar.

>1.
>Der DIR-Taucher taucht mit einem Tariermittel (Jacket/Wing etc.) während der Independence-Taucher
>mindestens 2 mitführt (ein gutes Beispiel hierfür ist der Mexiko 2000 Reisebericht) :-).

Ein DIR Taucher braucht nur ein wing, da die ganze Ausrüstung so aufeinander abgestimmt ist, daß man nur relativ wenig Auftrieb benötigt. Als Redundanz fungiert hier der Trockenanzug.

>2.
>Independence-Taucher führen unter anderem je Taucher eine zweite Tauchermaske und ein komplettes
>Flossenband mit 2 Flossenschnallen in der Zusatzausrüstung während des gesamten Tauchganges mit.
>DIR-Taucher vertrauen da ganz auf ihren Buddy, denn sie führen pro Tauchteam (2-4 Taucher) lediglich
>EINE Tauchermaske mit. Diese sollte dann allerdings -so die Empfehlung- "möglichst jedem Taucher im
>Team passen" :-).
>Sollten sich (aus welchem Grund auch immer) die Taucher im Team trennen so ist es für den Betroffenen
>unmöglich in 4°C kaltem Wasser ohne Maske hinauszutauchen. Ein Flossenband mit Flossenschnallen ist nur
>zusätzlicher Ballast.

Falsch. Es ist nicht anti - DIR eine zweite Maske mitzuführen. Als Flossenband wird eine Stahlfeder benutzt in deren Windung ein Stück Nylon Schnur als Redundanz dient wenn die Feder brechen sollte - was übrigens so unwahrscheinlich ist wie 6 richtige im Lotto.

>Bei DIR-Tauchern ist das Tragen eines Helms verpöhnt :-). Diese Eitelkeit kann erhebliche
>Gesundheitsrisiken mit sich bringen. In den engen europäischen Höhlen kann ein Anstoßen mit dem Kopf an
>einer Felskante Bewußtlosigkeit oder eine stark blutende Wunde bedeuten. Während der erstere Fall
>sofort zum Tod führen kann tut es der zweite evtl. nach einiger Zeit, denn im Wasser kann sich kein
>Wundschorf bilden und die Wunde verschließen. Dies bedeutet daß der Taucher während des gesamten
>Rückweges mehr oder weniger stark bluten wird. Dieses Verletzungsrisiko erhöht sich unproportional bei
>Verwendung eines UW-Scooters.

Wer so unbesonnen/ unvorsichtig taucht das er sich andauernd den Kopf anstößt, sollte vielleicht mal seinen Focus auf den Weg richten, oder sich eine Maske mit optisch korrigierten Gläsern anschaffen.

>4.
>Independence-Taucher haben an ihrer Ausrüstung an günstigen Positionen verschiedene D-Ringe zum
>Befestigen (manchmal auch nur kurz) der mitgenommenen Zusatzausrüstung. DIR-Taucher haben nur drei
>D-Ringe. Jeweils einen am Schultergurt links und rechts und einen links am Hüftgurt.

Stimmt

>5.
>DIR-Taucher befestigen ALLE mitgenommenen Stageflaschen an zwei Punkten: 1. am linken
>Schulter-D-Ring und 2. am linken Hüft-D-Ring. Independence-Taucher verteilen die Stageflaschen zur
>besseren Gewichtsverteilung und strömungsgünstigeren Lage links und rechts vom Körper und befestigen
>die Flaschen nur an einem Punkt im Schulterbereich. So können die Flaschen auch in engeren Stellen besser
>ab- und angelegt werden.

Falsch. Man wird nicht verhaftet wenn man einige der mitgeführten stages nur an einem Punkt befestigt.DIR -Tauchen brauchen sich über Gewichtsverteilung relativ wenig Gedanken zu machen, da als stages nur Alu Flaschen benutzt werden, die nahezu neutral sind - solltest Du mal ausprobieren. Stages werden links getragen damit man die rechte Hand zum scootern frei hat.

>6.
>Independence-Taucher befestigen den Lampenakku an der Rückenplatte oder an den Tauchgeräten die auf
>dem Rücken getragen werden. Die Kabelführung verläuft auf der selben Seite auf der der Akku befestigt
>ist um ein Verwickeln zu vermeiden. Der DIR-Taucher trägt den Lampenakku rechts am Hüftgurt, das
>Lampenkabel muss bei ihm vor dem Körper quer zur linken Hand geführt werden. Ein Lampenkopf wird
>grundsätzlich mit der Handrückenhalterung getragen :-)

Richtig. Die Kabellänge bei der Trageweise des DIR Systems sollte auf den jeweiligen Taucher abgestimmt sein um unnötige loops im Kabel zu verhindern.

>8.
>Wenn Scootereinsatz angesagt ist tauchen Independence-Taucher mit mindestens 2 Scootern (bei längeren
>Vorstößen), beim DIR Taucher muss einer ausreichen, "man kann ja nie mehr als einen gleichzeitig fahren"
:>-). Siehe auch Unfallbericht vom 6.März 2000 in Florida.

Falsch. Bei längeren Vorstößen werden oft zwei Scooter mitgeführt.

>DIR-Taucher begnügen sich mit der "Drittelregelung" was das Gasmanagement angeht.
>Independence-Taucher senken -je nach Höhle und falls erforderlich- die zulässige Gasmenge auf die
>Viertel- oder Fünftelregelung.

Falsch. Wer sagt das DIR Taucher nur nach Drittelregel tauchen - das ist das absolute Minimum. Natürlich richtet sich die Gasplanung nach den jeweiligen Erfordernissen. Auch DIR tauchen planen eine Rückkehr mit ein

>10.
>Independence-Taucher tauchen in Höhlen möglichst mit Ventilschutz (Cobra). DIR-Taucher halten diesen
>für absolut überflüssig, wenn nicht sogar gefährlich und berufen sich auf einen angeblichen Unfall in
>Florida wo sich ein Taucher durch die Verwendung einer Cobra und Anstossen an der Höhlendecke alle
>Schläuche abgetrennt haben soll :-).
>ATEC führt im Schülermanual für Höhlentaucher 2 eine ständig aktualisierte Unfallanalyse sämtlicher
>Höhlentauchunfälle dieser Welt. Ein derartiger Unfall ist nicht bekannt. Zudem:
>Eine ATEC-Cobra kann sich
>durch Deckenkontakt unmöglich so verbiegen daß dabei auch nur ein einziger Schlauch durchtrennt werden könnte.
>Die Unfallforschung hat immer wieder gezeigt daß durch Deckenkontakt (mit Ventil- oder Schlauchbeschädigung als Folge)
>erhebliche Gesundheitsrisiken -bis zum Tod- entstehen können.

Wie schon erwähnt. Entweder man taucht in engen Bereichen der Höhle vorsichtig - das geht wirklich ohne sich den Schädel einzuschlagen, oder man übt tarieren.

>11.
>DIR-Taucher wickeln den 2m-Schlauch des Octopusautomaten einmal um den Hals und atmen dann aus
>diesem. Die Begründung hierfür:
>Im Notfall vertraut der Buddy eher dem Automaten aus dem eben noch Luft kam (der des Spenders) und
>der bekommt diesen dann mit einer Wicklung über den Kopf des Spender übergeben, der Spender nimmt
>anschließend seinen zweiten Automaten mit dem kurzen Schlauch für sich.
Independence-Taucher "verlegen" den langen Oktopusschlauch mit Hilfe von Gummibändern rechts an der
>Rückenflasche entlang. Geatmet wird dann -je nach Wahl- entweder aus dem Haupt- oder Octopusautomat.
>Bei Bedarf wir dann einfach am Automaten und der Schlauch somit aus den Gummibändern gezogen.
>Das Wickeln des Automatenschlauches um den Hals verlangt daß der Schlauch ständig zuoberst zu liegen
>kommt. Bei längeren Höhlentauchgängen wo verschiedene Ausrüstungsteile mal gebraucht und dann wieder
>weggeräumt werden ist es fast unumgänglich daß unter anderem auch ein Ausrüstungsteil oder ein Kabel
>über dem Schlauch zu liegen kommt. Bei Verwendung eines Helmes mit Lampen oder mit Akkulampen und
>Kabel kann es fast nicht verhindert werden daß auch mal ein Kabel ÜBER dem Schlauch liegt, da der
>Taucher je nach Situation und Sichtverhältnissen den Lampenkopf mal in der Hand und mal am Helm trägt;
>weiterhin kann der Schlauch im Notfall an Helm oder Lampen hängen bleiben. Solche Tatsachen können im
>Notfall zu unangenehmen Situationen führen.
>Der nicht benötigte Automat wird am Silikon- oder Gummiband um den Hals getragen.

Falsch. Der lange Schlauch ist am PRIMÄR Automaten und erklär mir bitte mal wie du den hinter Gummibändern verlegten langen Schlauch wieder selbständig dahinter verstaust, wenn er nicht mehr benötigt wird. Es ist durchaus auch planbar, daß der lange Schlauch immer zuoberst liegt, zumindest wenn man DIR konfiguriert.

>12.
>DIR-Taucher verwenden ausschließlich Doppelgeräte mit Brücke wegen der bequemeren Luftberechnung
>und dem Wegfall des Automatenwechsels. Die Ignoranz von Cobras erhöht das Risiko eines Ventil- oder
>Schlauchbruches bei Deckenkontakt erheblich. Des weiteren besteht -auch bei Verwendung hochmoderner
>Automaten- immer die Gefahr einer Automatenvereisung. In solchen Fällen sollte man zwar das
>entsprechende Flaschenventil zudrehen ( beim DIR-Taucher macht dies der Buddy, wenn er da ist :-) )
>aber einige Ventile lassen sich im kalten Wasser gar nicht so leicht schließen. Manche Ventilspindeln sind
>im geöffneten Zustand fast wie "eingerastet". Der Taucher mit Brücke läuft unter solchen
>Voraussetzungen Gefahr daß er sämtliche Atemluft verliert, der Independence-Taucher mit getrennten
>Flaschen maximal den Inhalt einer Flasche. Independence-Taucher tauchen nicht generell mit getrennten Flaschen, es kommt auf die Höhle und die
>Situation an. Vorteilhaft sind sperrbare Flaschenbrücken, bei diesen kann der Taucher entscheiden ob der
>Tauchgang mit gekoppeltem oder getrenntem Flascheninhalt durchgeführt wird.

Falsch. Jeder Taucher ob DIR oder nicht sollte selbständig seine Ventile zudrehen können. Die DIR Taucher die ich kenne, üben regelmäßig - unter anderem auch das selbständige Schließen und Öffnen der Ventile.

>13.
>Independence-Taucher haben an den Stageflaschen
>eine 1.Stufe
> eine 2.Stufe
>einen Druckmesser und
>einen Inflatorschlauch
>DIR-Taucher verwenden grundsätzlich keinen Inflatorschlauch an den Stageflaschen.

Richtig

>14.
>DIR-Taucher haben auch bei Verwendung von Doppelflaschen nur einen Finimeter. Independence-Taucher
>haben einen Finimeter JE FLASCHE.

Richtig, wobei das bei independence Tauchern auch Systembedingt erforderlich ist

>Die Unterschiedlichkeit der Höhlen und deren Anforderungen an Mensch und Material machen es
>erforderlich von Fall zu Fall die Ausrüstung umzustellen. Fast jede Höhle (außer in Florida und Mexiko)
>verlangt eine andere Ausrüstungskonfiguration. Der Taucher muss so ausgebildet sein, daß er mit einer
>veränderten, auf die Höhle angepaßten, Ausrüstung tauchen kann. Ist er auf eine einzige Art der
>Zusammenstellung fixiert (DIR) so begibt er sich unter Umständen unnötig in Gefahr.
>Die Ausbildung zum Höhlentaucher 3 beinhaltet z.B.
>1.das Tauchen mit Rückengerät
>2.das Tauchen mit Rückengerät UND Stageflaschen und
> 3.das Tauchen ausschließlich mit Stageflaschen
>Jeder Taucher entscheidet letztendlich selbst über die mitzufühlende Ausrüstung, aber jeder Taucher
>entscheidet auch über die Buddys die mit ihm in eine Höhle eintauchen. Natürlich kann jedes der beiden
>Systeme abgeändert werden, aber wenn z.B. nicht alle Stageflaschen links und der Lampenakku rechts
>getragen werden handelt es sich nicht mehr um einen DIR Taucher, sondern um einen
>Günter-Maier-Taucher oder einen Petra-Schmidt-Taucher. Ein DIR-Taucher der zu seinem Jacket/Wing
>noch einen Trockentauchanzug als zweites Tariermittel trägt ist zwar dadurch noch kein
>Independence-Taucher aber auch kein DIR-Taucher mehr.

Falsch. Der Trockentauchanzug ist eine Redundanz zum wing. Wird nass getaucht, benutzt man grundsätzlich Doppelflaschen aus Aluminium. Bei meinem Höhlentauchkurs in Mexiko bin ich nass getaucht, mit doppel 80 cu feet Alu Flaschen und habe kein zusätzliches Blei benötigt. Selbst wenn mein kaum gefülltes wing einen Defekt gehabt hätte, wäre es kein Problem gewesen auch eine längere Strecke aus der Höhle zu schwimmen, da ich fast neutral im Wasser war.
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Karl der Sporttaucher:

Ich möchte aber auch noch ein paar Dinge dazu sagen und darum bitten diese nicht auf die Goldwaage zu legen, da ich kein Spezialist auf dem Gebiet bin. Ich möchte nur mal erzählen, warum ich mich damit beschäftige.

OK:

1. Man muß das Rad nicht immer neu erfinden.

2. Gerade beim Tauchen ist es so, das ein Fehler in der Konfig jahrelang gut gehen kann und dann passierts, dann man kann man aus der Erfahrung nicht mehr lernen, denn es war der letzte TG :-( Warum soll ich nicht von DIR profitieren.

3. DIR ist nicht nur ein Konfigurationskonzept, sondern eine ganze Philosophie, d.h. es gibt Regeln die nicht nur die Konfiguration betreffen, sondern auch so Sachen wie z.B. Rauchen, Fitneß usw.

4. DIR geht von der Konzeption aus, "Mehr" ist nicht unbedingt "besser". Die Regel dazu heißt "Don`t bring what you don`t need". Davon halte ich sehr viel.

5. DIR bedeutet nicht als "Tauchshop-Verkaufs-Regal" zum See zu laufen. Der Taucher ist "aufgeräumt" clean.

6. Für Sporttaucher bringt meiner Meinung nach die Halcyon-Page als Einstieg am meisten, da man auch gleich gute Bilder dazu hat. Halcyon ist zwar ein Hersteller, aber nicht Halcyon hat DIR erfunden, sondern DIR hat Halcyon erfunden (im übertragenen Sinne). Das ganze ist auch nicht an Halcyon gebunden. Man kann dazu auch andere Hersteller verwenden.

7. Man kann da sicher auch über Einzelheiten streiten. Aber ich denke man muß für seinen Einsatzbereich das Wesentliche erkennen. Ein Beispiel:

Ich tauchen im Sporttauchbereich. Ich tauche in kein Wrack, in keine Höhle usw. Ich lagere keine Stages in Höhlen für die Deko auf dem Rückweg. Deswegen brauch ich auch keine 2.Stufe die unter Wasser ohne Werkzeug zerlegen können muß. (Reinhard verzeih mir bitte :-)) vielleicht lieg ich da auch falsch)

8. Ich tauche bereits den langen Schlauch (2,10m) am Hauptautomat und den kurzen (noch) am Octopus. Ich weis das ist noch nicht gut, aber ich arbeite noch daran. Ich werde auch mal eine zweiten Autom. kaufen, aber im Moment tauche ich noch TGs wo die 10 Mono-Flasche reicht und das ist auch OK für mich. Wenn ich TGs mache wo ich eine zweiten Automat brauche, werde ich auch eine Doppel 10 verwenden. Was ich damit sagen wollte: ich finde die Sache mit dem langen Schlauch genial. ABER wer den langen Schlauch taucht ist genauso wenig ein DIRler wie ein fitter Langstreckenläufer. Fitneß gehört zu DIR, das "longe hose" gehört zu DIR, aber Salami alleine macht auch noch keine Pizza.

Diese Seiten finde ich als Einstieg gut (aus der Sicht des Anfängers, wie ich es bin):
www.halcyon.net
www.mindspring.com/~toddleonard/caverig/    (nicht mehr erreichbar!)
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Michael W. am  30. August 2000 an   allgemein@tauchen.de:

zuerstmal: Ich gebs zu, ich bin DIR-Dogmatiker ;-).
Allerdings hatte ich vorher alles mögliche andere ausprobiert.
DIR kommt aus dem englischen und ist das Akronym für Doing-It-Right, also "es richtig machen". Leider löst schon dieses Motto bei vielen Leuten Emotionen aus.
DIR ist ein GESAMT-System aus Mensch,Equipment,Einstellungen und Verfahren.
Es hat seine Wurzeln im sogenannten Hogarthian System und kommt aus den USA.
Eine größere Debatte darüber gibt es immer wieder auf der Tec-Liste.
Meiner Meinung nach ist dieses System insbesondere "ab dem erweiterten Sporttauchbereich" sehr gut anwendbar. Einige Ansätze davon finden sich auch heute schon im Recreationalbereich.
Zum Bsp. geben viele SSI-Tauchlehrer heute schon den Tipp seinen HAUPT-Automaten an einen Buddy ohne Luft zu geben und selbst den Backup zu verwenden. (Achtung, ein Backup ist ein vollwertiger Automat, kein billiger Octopus).
Der Hauptautomat hat im Normalfall einen weitaus längeren Schlauch, als die Octopuslänge von 80-100cm, nämlich 2,10m.
Dies resultiert aus der Verwendung im Höhlen- und Wracktauchen.
Auf alle Einzelheiten des System einzugehen würde hier den Rahmen sprengen, daher einige Lesetipps:
www.gue.com (englisch, bilden danach aus)
www.wkpp.org (US-Höhlentaucher)
www.dir-ger.de Deutsche DIR-Webpage (noch im Aufbau)
www.classic-dive.de (Deutsch, macht GUE Ausbildung) Nur noch mit Kennwort!
oder www.waldbrenner.de/db8us/tauch.htm
Ist meine private Homepage, da gibt es auch ein DIR-FAQ.


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