Doppelgeräte -
Vorteile/Nachteile abhängig/unabhängig? Dräger-Flaschenpakete 1974
>kann mich mal jemand ueber die Vor und Nachteile von
Doppelflaschen aufklaeren ?
Vorteile:
1. Redundanz
zwei getrennte oder getrennt absperrbare atemluftsysteme
a) durch 2 getrennte Lungenautomaten
b) durch 2 getrennte Luftvorraete, entweder getrennte Einzelflaschen oder absperrbare
Bruecke zwischen den Flaschen
Bei Doppelflaschen sollten NUR die in b) beschriebenen verwendet werden, durch verwenden
von doppelflaschen mit bruecke die NICHT absperrbar ist buesst man einiges an redundanz
wieder ein. Zu beachten ist dabei, das verwendet man getrennte flaschen, regelmaessig
abwechselnd leergeatmet werden muß, d.h eine speziellle Technik ist noetig....
Ebenso ist es guenstig, wenn man ALLEINE an alle Ventile kommt, um sie absperren zu
koennen :)
2. (fuer mich) ergibt sich bequemeres Tauchen, da sich das gewicht ueber den
ganzen Ruecken verteilt, so bekomme ich z.B: mit einer 15l immer Rueckenschmerzen waehrend
des Tauchens, mit 2*10 aber nie.
Nachteile:
mehr Platzbedarf, groesseres Gewicht an Land (kommt auf die groesse an :), teurer
Fazit:
doppel PTGs sind vom sicherheitsstandpunkt den einzelflaschen auf jeden fall
ueberlegen, fuer manche arten von Tauchgaengen sind sie unverzichtbar und, wenn man das
geld dafuer hat, sollte man sich ueberlegen, ob man nicht doppel ptgs verwenden will....es
muessen ja keine 2*20l sein :) die kleinen 2*7 sind ja auch nett :)
Thema: Doppel 7 mit Brücke - aber wie
?
Von: Dietmar St. Datum: Mon, 25 Oct 1999
Volker schrub:
>ich es geschafft mir einen zweiten AR zuzulegen und würde meine Flaschen gern so
zusammenschliessen, daß ich mit beiden AR zugriff auf das gesamte
>Flaschenvolumen habe, um einerseits dem ständigen Hin und Her der Regler zu entgehen
und sowohl mit dem Air X Sender als auch mit meinem analogen Fini den kompletten Druck zu
erhalten.
>Welcher Hersteller bietet entsprechende vernünftige Ventile/Brücken an, inwieweit
ist diese Kombination sinnvoll?
Zwei Automaten sind in Kaltwasser IMHO immer sinnvoll.
1. Möglichkeit:
Ich selber habe mir vor kurzem ein Doppelpaket mit 2 x Aircon SLM (das sind die
kreuzfoermigen Doppelventile) und einfacher Rohrbruecke zusammengeschraubt. Die
Kombination ist zwar einfach herzustellen, weil Ventile und Bruecke an jeder Ecke zu haben
sind, hat jedoch nicht nur Vorteile.
Als ein moeglicher Nachteil kann empfunden werden, dass an jeder Flasche _zwei_ Ventile
sind, je eines fuer den Anschluss eines Lungenautomaten und je eines fuer die Bruecke. Die
bedeutet: Vor dem Tauchgang muessen alle vier Ventile geoeffnet sein, um an jedem
Automaten die volle Luftmenge zur Verfuegung zu haben. Bleibt eines der Ventile, die die
Bruecke absperren, geschlossen, kommt es zwangslaeufig dazu, dass nur aus einer Flasche
geatmet wird und das Finimeter (so man nur eines benutzt wie ich) falsch anzeigt. Vor dem
Fuellen muessen drei Ventile (naemlich die beiden Bruecken-Ventile und der Anschluss, der
zum Kompressor fuehrt) geoeffnet sein, sonst wird nur eine Flasche gefuellt. Einer aus
Versehen abgesperrten Bruecke kann man entgegenwirken, indem man die beiden Ventile zur
Bruecke grundsaetzlich in geoeffnetem Zustand laesst. Ueberprueft werden muss es aber vor
dem Tauchgang und vor dem Fuellen auf jeden Fall. Tritt waehrend des Tauchgangs ein Fehler
am Lungenautomaten auf, muss das richtige Ventil geschlossen werden, also das, welches den
entsprechenden Automaten absperrt.
Das bringt uns gleich zu den Vorteilen: Wird das falsche Ventil geschlossen, also
ausversehen die Bruecke gesperrt, wird nur maximal eine Flasche geleert, der restliche
Inhalt aus der zweiten Flasche steht weiter zur Verfuegung. Tritt ein Fehler an der
Rohrbruecke direkt auf (z.B. geplatzter O-Ring), kann die Bruecke beiderseits geschlossen
werden, so dass aus beiden Flaschen weitergeatmet werden kann. Auch laesst sich das
Flaschenpaket mit sanfter Gewalt bei Bedarf wieder trennen, so dass beide Flaschen einzeln
genutzt werden koennen und jeweils ein Doppelventil zur Verfuegung steht.
2. Möglichkeit:
Eine weitere moegliche Kombination habe ich hier entdeckt:
http://www.infinet.com/~toddl/caverig/manifold.jpg Es handelt sich dabei um zwei
Monoventile mit jeweils Anschluss fuer eine Bruecke, die Bruecke selber kann durch ein
Ventil abgesperrt werden. Wenn ich das richtig sehe, ist diese Bruecke immer im Zustand
"auf". Diese Kombination hat den Vorteil, dass nur drei Ventile insgesamt
vorhanden sind und eindeutig ist, welches Handrad wofuer zustaendig ist. Allerdings weiss
ich nicht, ob und wenn ja, wo man die gezeigten Ventile hier in DE bekommt (Hersteller in
diesem Fall DiveRite, welche anderen Hersteller solche Ventile und absperrbaren Bruecken
anbieten, entzieht sich momentan meiner Kenntnis).
3. Möglichkeit:
Die dritte Variante waere ein Monoventil an der einen Flasche, eine Bruecke mit
absperrbarem Automatenanschluss sowie ein Doppelventil an der zweiten Flasche. Am
Monoventil der einen sowie am Doppelventil der anderen Flasche wird die Bruecke
angeschlossen. Der Automatenanschluss an der Bruecke sollte IMHO ebenfalls absperrbar
sein, damit dieser mit "einem Dreh" geschlossen werden kann. Andernfalls muesste
im Notfall (Vereisung) die Bruecke an beiden Seiten abgesperrt werden, was dann
zwangslaeufig auch dazu fuehren wuerde, dass nur noch die (Rest-)Luft aus einer einzigen
Flasche (naemlich der mit dem Doppelventil) zur Verfuegung stuende. Auch mit dieser
Kombination kaeme man wieder auf insgesamt vier Handraeder, wobei eines davon auch noch an
exponierter Stelle, naemlich in der Mitte der Bruecke und nach oben weisend, positioniert
waere.
Beim Abwaegen der Moeglichkeiten komme ich persoenlich darauf, dass Variante Nr. 3 zu
verwerfen ist. Somit musste ich mich zwischen Variante 1 und 2 entscheiden. Da sich
Variante Nr. 1 am einfachsten und schnellsten realisieren liess, habe ich mich dafuer
entschieden.
Götz K. wrote:
> ----------
> Von: Sebastian G.
> An: 'tec@tauchen.de'
> Betreff: Brückenbruch/Independ.
> Datum: Freitag, 12. November 1999 13:56
> > > > in Deutschland benutze ich doch lieber mehrere getrennte
Geräte
> > > (independents, damit's auch jeder versteht :-)). Das befriedigt auch meinen
Überlebenstrieb !!!
> > >Independents werden IMHO hauptsächlich von Leuten benutzt, die ihre Ventile
nicht selber zudrehen können.
> Was macht man, wenn die Brücke bricht? Bei Aircon/Nautec-Ventilen
dreht man den Übergang ab. Was aber
> wenn diese Möglichkeit nicht besteht, da nur "einfache" >
Ventile vorhanden sind?
> > Gruß, Sebastian G.
> ----------
> > Sebastian,
> > ausser dem Nachteil "Nichterreichbarkeit der Ventile" hat die
sperrbare Airconbrücke einen weiteren gravierenden Nachteil:
> > Die beiden Brueckenrohre sind erstens nur mit einer Klebung abgedichtet
(nicht mit O-ring) und zweitens sind beide Rohre mit einem normalen Rechtsgewinde in das
Mittelteil eingeschraubt. Wenn du nun die Ueberwurfmutter auf der rechten Seite anziehst
und sich das Rohr mitdreht wird es aus dem Mittelteil wieder herausgedreht. Wenn das die
Klebung noch halten sollte, schafft sie es jedoch nicht, die bei einem Double immer
auftretenden Verspannungen beim zusammenpacken der beiden Singles entstehen aufzunehen.
Was passiert (selbst erfahren): Die Bruecke wird undicht ! System nicht zu empfehlen.
Wenn ich mich recht entsinne, war das doch keine Absperrbrücke sondern eine
Brücke mit einem weiteren Abgang.... Also eigentlich das Gegenteil einer Isolierbrücke
.... Noch einige weitere Punkte die gegen die Aircon/Nautec Doppelventil-Lösung sprechen
sind:
* Auf jeder Flasche sind zwei Ventilräder und zwei Abgänge, aber welches Handrad welchen
Abgang schließt ist nicht offensichtlich... D.h. wenn der Partner was abdrehen soll
greift er mit 50% Wahrscheinlichkeit daneben!
* Einer der beiden Abgänge geht zur Brücke, damit besitzt jede Seite sozusagen ein
eigenes Isolationsventil. Beim Füllen und beim Tauchen mus man deshalb immer höllisch
aufpassen das beide Ventile offen sind. Ich hab damit schon mal schlechte Erfahrungen
gemacht...
* Es gibt zwei unterschiedliche Ventilbauweisen. Bei der älteren Variante schließt das
dem Abgang gegenüberliegende Handrad, d.h. beim Tauchen mit Brücke kommt man
ironischerweise besser an die Isolationsventile als an die Hauptventile (die stehen nach
hinten ab). Die neue Konzeption hat diesen Mangel zwar durch das um 90 Grad versetzte
Handrad beseitigt, aber gleichzeitig kann jetzt selbst der Kenner nicht mehr Wissen
welches Ventil durch welches Handrad geschlossen wird....
Ich habe mich aus diesen Gründen vor einiger Zeit von meinen Nautec-Ventilen und der
Brücke getrennt und diese gegen eine Seaway Isolationsbrücke getauscht. Gegen die
Nautec/Aircon-Ventile als Doppelventile für Einzelflaschen ist nichts einzuwenden. Die
Teile sind robust und leichtgängig, aber für ein Dopplegerät sind sie suboptimal und
überteuert. Von ScubaPro gibts auch brauchbare und bezahlbare Isolationsbrücken.
Von: MJA@samm.sysdat.de
Betreff: Vorteile/Nachteile Ventile 23. März 2000
Ich überlege mir zwei 10er zuzulegen. Der Grund dafür ist eigentlich recht
einfach. Auf der einen Seite habe zwei einzelne 10ltr. Flaschen, die ich unabhängig
tauchen kann. Auf der anderen Seite habe ich die Möglichkeit, ein Doppel 10er
zusammenzuschrauben (für eventuelle längere Tauchgänge). Meine Frage ist eigentlich
ganz simpel. Welche Ventile sind qualitativ die besseren und für solche Aktionen am
besten geeignet? Ich habe mir die Aircon Multi ausgeschaut; die sind leider aber auch die
teuersten. Wie sieht es mit der Brücke aus. Muss ich dabei etwas beachten (außer das sie
für Doppel-10er gedacht ist ;-))? Welche Möglichkeiten der Verbindungen zwischen den
Flaschen habe ich, sodaß ich die Flaschen ohne grossen Aufwand wieder voneinander trennen
kann?
Thema: Vorteile/Nachteile Ventile
Datum: 24.03.00 From: Götz K.
Die Idee ist theoretisch ganz bestechend. In der Praxis taugt sie aber nix. Ich darf
das mal so sagen, weil ich die Probe gemacht habe und nix Gutes mehr sagen kann. Die
Aircon sind bestimmt gute Ventile, wenn Du sie an Monoflaschen verwendest, vorausgesetzt,
du bekommst die Schläuche richtig konfiguriert. Am Doppelpaket taugt Aircon in Verbindung
mit den angebotenen Bruecken nix. Die Gruende habe ich in der frueheren Mail an Dich,
sowie in der anderen heute an die Liste rausgegangenen Mail beschrieben. Du stehst
ausserdem bei Aircon vor folgendem Problem. Kaufst du die Bruecke ohne Abgang musst du
entweder zum auseinandermontieren den Druck komplett ablassen oder du sperrst die Bruecke
seitlich ab. Jetzt ist in der Bruecke noch Druck und du musst mit grossem
Schraubenschluessel die O-Ring Dichtungen vergewaltigen. Der Verschleiss ist sicher kein
Thema bei so einem Pfennigartikel, aber Du hast nach wie vor die Brueckensperrhandraeder
an der Seite und das Automatenabgang-Handrad nach hinten. Ein in meinen Augen
ungluecklicher Kompromiss. Wenn du die Bruecke mit dem 3.ten Abgang kaufst, damit du die
Bruecke entlueften kannst, hast du wieder die beschi... Bruecke mit der Klebedichtung etc.
Ausserdem hast du dann noch einen unnoetigen Automaten dabei oder Du laeufst Gefahr, dass
das Handrad ohne Belegung sich unbeabsichtigt oeffnet und dein GAsvorrat zur Belueftung
deines eutrophierten Gewaessers beitraegt. Allein das ungute Gefuehl, das sowas auftreten
koennte ist Grund genug es zu lassen. Wenn Du schon der Meinung bist, dass Dich die bloede
Schrauberei nicht nervt (Doppelflaschen bebaenderung rauf und runter, Bruecke abmontieren
etc.) kauf dir z.B. lieber von Scubapro (obwohl ich sonst kein Fan dieser Marke bin, aber
bei Ventilen kann man net so viel falsch machen) das Basic Twin mit der absperrbaren
Bruecke (sehe gerade, dass das auch mittlerweile in 300 Bartechnik gibt. Ich koennte dir
also anbieten, dass du mir die 200bar Version abkaufst und ich lege mir die 300bar Version
zu :)))))))))) Aber im Ernst: Im Bedarfsfall entleerst du die Flaschen, schraubst die
Bruecke ab, stopselst den seitlichen Abgang zu und fertig. Dann hast Du zwar nur einen
Abgang fuer einen Automaten, aber wer Angst vor Vereisung hat, sollte sich mal Gedanken um
einen groesseren Atemgasvorrat machen (bei einer 10er nicht gegeben) oder sich von seinem
Tauchlehrer das Lehrgeld zurueckzahlen lassen. Oder tauchst du mit der 10er tiefer als
20m. If not, warum hast du dann Angst vor Vereisung ? Back to the roots: Die Schrauberei
ist laestig. Ueberwinde dich, kauf deiner Frau eine lange 12er mit Doppelventil,
meinetwegen von Aircon (da hab ich sicher auch noch welche im Keller) oder noch besser
euch beiden eine D14 mit oben beschiebener Ventilkonfiguration: Fuer das normale Tauchen
ist das das schoenste gewichtsmaessig ausgegelichenste Tauchgeraet wo gibt. und ueber
Wasser auch noch nicht so schwer. Der Nachteil der doppelten Kosten bei Tuev und
Ventilrevision hast du schnell vergessen, wenn du mal gemerkt hast, wie entspannt man mit
so einem Doppelpaket tauchen kann. Ausserdem kann man die Automaten und die Schlaeuche
vernuenftig konfigurieren und Vereisungssicherheit ist auch durch zwei erste Stufen
gegeben. Ich hoffe das war jetzt nicht zu ausfuehrlich. Gruss Goetz |
|