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Funktion in Videos: Beispiel DA Aquamaster Beispiel USD Mistral

CG45, der älteste Kompaktregler
CG 45 nach dem Patent von Cousteau/Gagnan

Zweischlauch-Regler oder auch Kompaktregler,
so genannt, weil alle Regelei (1. und 2. Stufe oder auch nur eine Stufe) kompakt in einem Gehäuse vereinigt ist, waren nicht die ersten aber die ersten breit eingeführten Atemregler für das autonome Schwimmtauchen (SCUBA = self-contained-underwater-breathing-apparatus).
Der links abgebildete Regler ist der legendäre CG45, der ab 1943 entwickelt und 1947 von Cousteau und Gagnan als erster alltagstauglicher Regler auf den Markt gebracht wurde.
Gagnan hat natürlich nicht den Tauchregler an sich erfunden. Dafür gab es damals schon seit etwa 50 Jahren Entwicklungen, die sich aber nicht durchsetzen konnten, entweder weil die restliche Tauchtechnik noch ungenügend entwickelt war (Druckbehälter, Kompressoren, Flossen, ...) oder weil durch die Kriegsereignisse Entwicklungen gestört wurden.
Diese Entwicklungslinie der Tauchregler entstand aber durch den Quereinsteiger Gagnan, der den industriellen Gasregler einbrachte. Berges Entwicklung (Orco-Mask), die schon Jahre zuvor den gleichen Weg ging, versandete durch Nachwirkungen des 2. WK.
Eine zweite Entwicklungslinie zum Tauchregler, die auch schon in den 1930er Jahren begonnen hatte, kam von den Atmungsgeräten für Feuwehr und andere Retter. Der Übergang zum Behälter-(Pressluft-)Gerät vom Sauerstoff-Kreisel (seit Ende des 19. Jh. gebräuchlich), erfolgte hier relativ langsam,
Dräger Modell 10 (1935)

Dräger PA33 (1953)

da die Anwenderforderungen nach Gewicht und Nutzungsdauer mit Pressluft schwer zu erfüllen waren, aber in den 1940er Jahren gelang das zunehmend.
Die Geräte der Firmen Commeinhes und Dräger verdeutlichen dann z.B. den Übergang vom Behälter-Atemgerät zum Pressluft-Tauchgerät.
Die Atemgerätte hatten zunächst fest eingebaute Gasregler, wie die GC-Serie von Commeinhes oder das Modell 10 von Dräger, die lang zwischen den Flaschen lagen.
Mit der Zeit veränderte sich die Bauform zu modularen Baugruppen, die nur noch durch Leitungen verbunden waren, sogar mit
Dräger PA40       getrennten ersten und zweiten Stufen wie beim Dräger PA33 (1953).
Das PA33 wurde unter dem Namen PA40 auch als Tauchgerät verkauft (1. Schwimmtauchgerät von Dräger).

 

 

 

 

 

 

 

 

Dräger PA51

Das Ausatemproblem löste man einfach, in dem man das Ausatemventil neben den Regler setzte, siehe Bild, ohne sich um das Cousteau-Patent zu kümmern. Erstaunlicherweise wurde das von La Spirotechnique nicht angekreidet. 

Schließlich wurden die Regler der Atemgeräte nur noch außen an das Ventil geschraubt wie beim Dräger PA51.
Commeinhes erkannte wohl als erster die naheliegende Möglichkeit, solche Atemgeräte als Tauchgeräte einzusetzen. Er stattete sein Gerät mit einer Vollgesichtstauchmaske mit Ausatemventil aus, das man lageabhängig nachstellen konnte.
Damit waren die beiden Entwicklungslinien, kommend vom Atemgerät bzw. vom industriellen Regler, zusammengeführt.
Die entscheidende noch weiterführende (patentierte) Idee Gagnans war, das Ausatemventil möglichst nahe und im Zentrum der regelnden Membran anzubringen. Nur so konnte man den Regler zum Atmen unter Wasser nutzen, ohne dass er abblies oder die Luft verweigerte. Und dazu lag erstmal ein Zweischlauchsystem nahe.
Vom am Flaschenventil befestigten Regler, der in ein oder zwei Stufen auf den jeweiligen Umgebungsdruck runterregelt, geht der Einatem-Faltenschlauch zum Mundstück. Die Ausatemluft wird durch den zweiten Schlauch zurück zum Reglertopf geblasen und verlässt ihn über das Ausatemventil (auf dem Rücken des Tauchers).
Dabei sollte der Regler für einen optimalen Atemwiderstand möglichst immer dem gleichen Druck wie die Lunge des Tauchers unterliegen, sich also in der gleichen Tiefe befinden. Für die verschiedenen Schwimmlagen des Tauchers geht das am besten, wenn der Regler möglichst nahe an der Lunge ist.

Der CG45 war ein zweistufiger Regler, der einem industriellen Gasregler für Kfz-Holzvergaser nachempfunden war. Und bei dem waren eben erste und zweite Stufe sinnvollerweise in einem Gehäuse.
Außerdem kam das große Gehäuse den technologischen Möglichkeiten der 50er Jahre entgegen.
Die schon lange verwendeten O2-Tauchretter mit ihrem Mundstück und zwei Schläuchen mögen auch eine Kerbe geschlagen haben, der man folgte.
Und der Ausatemschlauch, der die lauten Blasen nach hinten wegführte, war ja wirklich ein Vorteil.

Im genialen Nachfolger des CG45, dem Mistral, wurde der kompakte Aufbau konsequent genutzt, indem in nur einer Stufe von Hochdruck (HD) auf Umgebungsdruck umgesetzt wurde, was ja nur im Kompaktregler möglich ist. Dieser Regler war so einfach, preiswert und trotzdem leistungsfähig, dass sein Prinzip von vielen anderen Herstellern weltweit, lizenziert oder nicht, produziert wurde.

Trotzdem wurden auch die zweistufigen 2-Schlauchregler immer weiter entwickelt (USD, Voit, Nemrod, Dräger, MEDI,...), da sie gute Detailmöglichkeiten für eine immer leistungsfähigere Luftversorgung boten. Ein solcher Automat, der Hydromat vom VEB Medizintechnik Leipzig, soll im weiteren näher betrachtet werden.

Und naja, schon 1952 brachte ein schlauer Australier den ersten stufenmäßig getrennten Regler auf den (australischen) Markt, den Porpoise, der so klein im Aufbau war, dass regelnde Membran und Ausatemventil sich direkt vor dem Mund befinden konnten. Es musste nur noch Luft mit von der Tauchtiefe unabhängigem Mitteldruck von "irgendwoher" zugeführt werden. Dieser Regler machte den Atemkomfort von der Trimmlage des Tauchers deutlich unabhängiger und ermöglichte so ein ''einfacheres'' Tauchen. Dieses Prinzip verdrängte in der 70ern die Kompakten fast komplett vom Markt.


USD-Mentor
USD Mentor - im Auftrag von US Divers von La Spirotechnique/Aqualung in geringer Stückzahl für die US Navy gebaut (für das Training des Rebreather-Tauchens (?))

Aqualung Mistral2
Mistral II von La Spirotechnique/Aqualung

argonaut05a.jpg (100623 Byte)
Argonaut Kraken mit allen modernen Anschlüssen

Heute (2023) werden keine Kompaktregler mehr hergestellt. Die letzten Modelle waren:

- der Mentor von Aqualung im Auftrag von USD (oberes Bild) als vollwertiger neuer Kompaktregler, der aber wohl kaum in zivilen Händen zu finden ist. Er diente auch eigentlich nur als Trainingsgerät für die Kreiseltaucher der US-Navy, denen Nemrod keine Kompaktregler mehr liefen wollte.

- der Mistral II von Aqualung, der aus den  leicht modifizierten Stufen eines 1-Schlauch-Reglers und Rebreather-Faltenschläuchen mit Mundstück zusammengesetzt war und damit zwar ein 2-Schlauch- aber kein Kompaktregler ist (Produktion eingestellt).

- der Argonaut Kraken von VDH USA (ab 2016), der leider nach dem Tode des Herstellers 2021 nicht weiter produziert wurde.
SeitenanfangDer 2-Schlauch-Regler (Kompaktregler) Hydromat 62004,
den wir hier mal als Beispiel nehmen wollen, ist ein Produkt des VEB Medizintechnik Leipzig (MEDI, Einführung 1964) und wurde bis in die 80er Jahren breit in der Volksmarine, der NVA und der GST in der DDR eingesetzt, meist an den Hydromat-PTGn 6202x mit einer, zwei oder drei 7-l-Pressluftflaschen (Verbindungsbrücken, HD-Abgang für Finimeter in ein Flaschenventil integriert, meist an dieser Flasche auch Reserveschaltung, Begurtung an den Flaschenschellen).
1966 wurde die zweite Stufe nochmal überarbeitet (siehe Querschnittsbilder unten).
Erst in der letzten Edition ist 1973 noch ein verbessertes Modell gefertigt worden, das um einen drehbaren Mitteldruck-Port erweitert worden war (siehe auch Bilder unten), um einen Inflator und/oder Zweitregler anzuschließen.
Komplett ausgerüstet für den TG in der Havel!













So sind wir 1967 in die Potsdamer Havel, auch etwas länger und tiefer - und ja, wir hahaben gegefroren

Hydromat in der stabilen Transportkiste Mit VGM... sehr angenehm!
Die Konfiguration bediente (zunächst) keinen Inflator, verwendete Trockentauch-Anzüge (z.B. Pinguin) wurden ohne(!) Lufteinlassmöglichkeit betrieben, so dass Mitteldruckabgänge nicht nötig waren (Auah!).
Tarierhilfen wurden ebenfalls kaum verwendet, da Neopren als Wärmeschutz (und mit dem wesentlichen Auftrieb) ohnehin wenig zur Verfügung stand. Die ersten Tarierkragen dienten meist nur der Rettung und wurden dann mit dem Mund aufgeblasen.
Konfiguration von oben Der Hydromat ist Nachfolger des legendären 1-stufigen 2-Schlauch-Reglers MEDI 713, genannt der Saugnapf, des ersten in der DDR gefertigten PTG.
1970 wurde die Familie durch den 1-Schlauch-Regler Hydromat 66 (62017) ergänzt, der einigermaßen in seine Zeit passte und heute auch noch problemlos erhältlich ist.
ohne Regler SeitenanfangDer Hydromat 62004 ist ein membrangesteuerter 2-stufiger Regler mit kompakter 1. und 2. Regelstufe. Er ist mit einem DIN-Anschluss 5/8 inch für 200-bar-Flaschen versehen.
Der Kompaktregler Hydromat war (zumindest in der GST) nur für eine maximale Tiefe von 20 m zugelassen, wurde von uns aber auch schon ohne Probleme bis 50m getaucht, wobei das natürlich unser persönlicher Spaß war und keineswegs zu empfehlen ist.
Achtung!
Der Hydromat-Regler von MEDI hat keine TÜV-Zulassung und kein CE-Zeichen nach EN.
Vor seiner Nutzung muss hier also ausdrücklich gewarnt werden. Es besteht akute Lebensgefahr!

Link zu genauerer Schnittzeichnung
Ältere Bauform mit etwas anders aufgebauter 2. Stufe (1965-66)
Klick auf's Bild zeigt Querschnitt und Foto


Äußerlich waren kaum Unterschiede zwischen der alten (Bild oben) und neuen Version zu erkennen.

Die älteren Regler hatten die Prägung MEDI im Deckel und waren hochglanz-verchromt,
die neueren ab 1970 hatten die Prägung MLW (Kombinat Medizin- und Labor- und Wägetechnik) und waren mattverchromt.
Im Inneren erkennt man die ältere Form sofort an dem im Zentrum der Hauptmembran ansetzenden Steuerhebel im Gegensatz zum neueren gabelförmigen und an der nicht einfach runden Verstärkungsplatte der Membran (siehe Foto).

Link zu detaillierter Darstellung
Meist produzierte Ausführungsform 62004 G01 (1966-73)
Klick zur Großdarstellung!

Für die letzten ...zig Automaten hat MEDI es etwa 1973 geschafft, sich etwas an modernere Bedürfnisse anzupassen, nachdem der Automat über Jahre fast unverändert produziert wurde.
Als geradlinige Fortführung des Mitteldruck-Ventilkanals wurde ein Gewindeansatz durch die Gehäuseunterschale "gesteckt", auf den ein unter Druck drehbarer (!) MD-Port mit radial dichtendem 0-Ring geschraubt wird. Der Port hat für den Schlauchanschluss sogar fast ein Gewinde UNF 3/8", aber eben nur fast :-((. Die Gewindesteigung stimmt nicht genau mit dem heute üblichen UNF 3/8"-24 überein. Aber mit Geduld und Öl kann man den Port als Gewindeschneider benutzen und einen heutigen Schlauchstutzen etwas "nachziehen."
Damit erhält man die wunderbare Möglichkeit, eine zweite 2. Stufe und einen Inflatorschlauch anzuschließen (siehe Heutige Nutzung).
Letzte Edition mit MD-Anschluss und verbessertem Handrad, Klick für großes Bild
Mitteldruckport des HydromatSeitenanfangUnverständlicherweise wurde bei dieser _Neukonstruktion_ das Ventil der 2. Stufe um 90° vom Einatemstutzen weggedreht, wodurch der leichte Injektoreffekt verloren geht, der durch die Lage des Ventils direkt vor dem Stutzen entstand. Der neuere Regler atmet sich imho subjektiv auch wirklich schwerer als der alte. Man hat dann noch versucht, durch größere Durchmesser in einem neuen Mundstück, den Fehler wieder auszugleichen.
Außer dem übervulkanisierten Handrad gibt es sonst keine weiteren Neuerungen gegenüber dem Vorgänger-Modell 62004.

Mitteldruck-Anschluss

hydromat-update2.jpg (117811 Byte)Geschichtlich interessant ist, dass MLW noch 1987 den MD-Anschluss auf Kundenwunsch nachgerüstet hat, wie das Schreiben rechts zeigt (Klick vergrößert), offensichtlich, um Trockis betreiben zu können.

 

Ein HD-Abgang für ein Finimeter fehlt immer noch, aber am PTG ist eines anchließbar und die nostalgische Reserveschaltung an einer Flasche tut's bei den Einfach-Tauchgängen, die man heute noch mit dem Veteranen macht, natürlich auch.

Der Regler lässt sich sehr leicht atmen (siehe  Atemwiderstandsdiagramm rechts im Vergleich mit dem französischen Mistral (wohl one Injektor gemessen) und dem sowjetischen Ukraina, beides einstufige Automaten), wenn man die Lage-Problematik beachtet (siehe Diskussion/FAQ).

Durch die Rückleitung der warmen Ausatemluft auf das metallische und damit gut wärmeleitfähige Gehäuse ist der Kompaktregler extrem vereisungssicher.
Hauptvorteil der Kompaktregler bleibt natürlich die am Rücken des Tauchers austretende Atemluft, was besonders von Fischfotografen geschätzt wird, da die Fauna so weniger schreckhaft ist.

1hydroma2.jpg (100787 Byte)

 

Faltenschlauch SeitenanfangAuch bei einem 2-Schlauch- Automaten oder besser Kompaktregler sind Schläuche, Ventile,... von einiger Wichtigkeit für das Wohlbefinden von Automat und Taucher.

siehe Schläuche für Kompaktregler
Schläuche vom Royal, MEDI und Mistral
Royal Mistral Hydromat Mistral
Die Original-MEDI-Schläuche haben relativ grobe Falten und sind ziemlich steif. Man kann sie problemlos durch die feinrippigen Schläuche des Royal Mistral ersetzen, wodurch das Mundstück angenehmer zu halten ist, es ist aber halt nicht das Original...

Die Mundstücke der verschiedenen Hersteller haben gerade oder schräg angesetzte Schlauchstutzen und integrierte oder aufsteckbare Bissstücke. Der Falten-Schlauch ist etwa 50 cm lang, die beiden Enden haben entweder gleiche Durchmesser von etwa 25 mm (~1inch) oder 1 inch am Regler und 1 1/2 inch am Mundstück. Herstellerspezifische Zwischenmaße kommen auch vor, z.B. bei Nemrod.

Bestreben der Entwickler war immer, dass der Atemwiderstand (in beiden Richtungen) durch das System Faltenschläuche-Mundstück-Ausatemventil nicht zusätzlich zu sehr erhöht wurde. Dazu versuchte man, die Durchmesser im Mundstück zu erhöhen, ohne das Volumen der zu bewegenden Luft zu sehr zu vergrößern.

Schläuche wurden möglichst kurz und feingerippt ausgeführt, um geringe Volumina und glatte Strömungen zu erzielen.

Teilweise baute man einen Injektor direkt in das Mundstück und führte einen Teil der Luft über einen dünnen Schlauch im Einatem-Faltenschlauch zu.

Auch in Robustheit und Gewicht sind die Mundstücke sehr verschieden, MEDI verwendete z.B. das wohl schwerste Mundstück, ganz aus Metall.

Einige Mundstücke, z.B. das des franz. Herstellers Godel, können nach außen verschlossen werden, damit der Regler nicht abbläst oder die Schläuche voll Wasser laufen.
Mundstück ohne Richtungsventile

Mundstück ohne Richtungsventile

Nemrod, nach innen abgewinkelt, wie Royal Mistral

Richtungsventile und leicht gewinkelter Schlauchansatz,
Halsriemen anknöpfbar

Mundstück Siebe/Gorman, nach außen abgeschrägt, minimales Volumen
Anders gewinkelt, extrem kleines Volumen, Richtungsventile
Dräger PA61/2 Metallmundstück mit Ventilen
Kleinvolumiges Metallmundstück mit Richtungsventilrn und separatem Bissstück

verschließbares Mundstück von Godel
Verschließbares Mundstück

Hope-Page-Mouthpiece2Die ersten, sehr preiswerten Regler in den USA waren mit Mundstücken ohne Einwegventile ausgestattet, deren Nachteile man durchaus erkannte (siehe unten).

Dann kam von einer findigen Firma ein neues Mundstück auf den Markt (Reklame bei Klick auf das Bild), das man gegen das ohne Ventile austauschen konnte, das Hope-Page-Mundstück.
Es war wohl aus Delrin gedreht und war robust und trotzdem leicht.

Die Reglerhersteller zogen allerdings schnell nach und statteten ihre Regler auch mit ähnlichen Mundstücken aus.

Modernere Mundstücke enthalten zwei gleichsinnig geschaltete Tellerventile (Richtungsventile, Aquastopp).

Ventile in Mundstücken von Kompaktreglern   TH08 2017

TellerventilFlatterventilNur sehr frühe Ausführungen sind ohne diese Ventile, sodass die Schläuche volllaufen können, wenn man das Mundstück aus dem Mund nimmt.
Die Ventile erhöhen den Ein- und Ausatem- Widerstand etwas, ohne sie würde aber die Gefahr bestehen, die eigene Ausatemluft wiederholt und so mit steigendem CO2-Anteil einzuatmen (Pendelatmung).

Lage der Richtungsventile im Hydromat-Mundstück

Schweres Metallmundstück des MEDI-Hydromaten

Statt des Mundstücks kann beim MEDI-Hydromaten wie auch bei anderen 2-Schlauch-Reglern eine Vollgesichtsmaske eingesetzt werden, in die man allerdings unbedingt Ein- und Ausatemventil einbauen sollte.
Die Ventilkörper bohrt man einfach mit Kreisschneider und Forstner-Bohrer aus einer PVC-Platte, 

VGM von MEDI Masken-Ventile
bohrt noch möglichst große Durchgangslöcher, setzt einen Messingnagel und ein Stück Flachgummi ein.
Das Ganze steckt man in die Metallstutzen.
Die VGM von MEDI sitzt sehr gut, hat in der Standardausführung allerdings kein Klappfenster. Also Aufdrehen der Flaschenventile nicht vergessen ;-)).

Die Ausatemluft wird beim Kompaktregler aus dem Mundstück  über einen zweiten Schlauch zur Oberschale des Reglers zurückgeführt, wo sie das Reglergehäuse erwärmt und über ein Ausatemventil mit nicht störenden Blasen nach oben entweicht.

Neben Entenschnabel-Ventilen, siehe rechts, werden bei anderen Reglern auch runde Flatterventile als Ausatemventile eingesetzt, z.B. beim Nemrod Snark III oder dem Dräger PA 61/2. Die scheibenartigen Flatter-Ausatemventile können aus Gummi, Silikon oder gar Glimmer sein.
Welche Form günstiger ist, also einen geringeren Ausatemwiderstand hat, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Prinzip des Entenschnabel-Ausatem-Ventils Entenschnabel Silkon aus USA
originaler MEDI-Entenschnabel

Nemrod-Ausatemventil
Tellerventil zum Ausatmen (Nemrod)

Dräger PA 61/2 Ausatemventil mit Glimmerplatte
Ausatemventil mit gefederter Glimmerscheibe (Dräger)

Gewöhnen muss man sich beim Zweischlauchregler immer an den lageabhängigen Atemwiderstand  Diskussion 2-Schlauch / FAQ , der wohl die Hauptursache dafür ist, dass Taucher, die eben mal kurz einen Kompaktregler probetauchen, ihn erschreckt ablehnen. Man kann dagegen aber mit Geduld etwas tun, ähnlich wie für eine gute Tarierung und Trimmung, und schließlich seine Vorteile entspannt genießen!


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