Funktion in Videos: | Beispiel DA Aquamaster | Beispiel USD Mistral |
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Zweischlauch-Regler oder auch Kompaktregler, so genannt, weil alle Regelei (1. und 2. Stufe oder auch nur eine Stufe) kompakt in einem Gehäuse vereinigt ist, waren die ersten breit eingeführten Atemregler für das autonome Schwimmtauchen (SCUBA = self-contained-underwater-breathing-apparatus). Der links abgebildete Regler ist der legendäre CG45, der ab 1943 entwickelt und 1947 von Cousteau und Gagnan als erster alltagstauglicher Regler auf den Markt gebracht wurde. |
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Gagnan hat dafür natürlich nicht den Tauchregler an sich erfunden. Dafür gab es damals schon seit etwa 50 Jahren Entwicklungen, die sich aber nicht durchsetzen konnten, entweder weil die restliche Tauchtechnik noch ungenügend entwickelt war (Druckbehälter, Kompressoren, Flossen, ...) oder weil durch die Kriegsereignisse Entwicklungen gestört wurden. | |||||
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Heute (2005) werden/wurden noch zwei
Kompaktregler hergestellt, - der Mentor von Aqualung im Auftrag von USD (oberes Bild) als vollwertiger neuer Kompaktregler, der aber wohl kaum in zivilen Händen zu finden ist (Produktion ausgelaufen), - der Mistral II von Aqualung, der aus den leicht modifizierten Stufen eines 1-Schlauch-Reglers und Rebreather-Faltenschläuchen mit Mundstück zusammengesetzt und damit zwar ein 2-Schlauch- aber kein Kompaktregler ist (Produktion eingestellt). Inzwischen (ab 2016) ist wieder ein "echter" Kompaktregler verfügbar, der Argonaut Kraken von VDH, der zumindest in Kleinserie hergestellt wird. |
![]() den wir hier mal als Beispiel nehmen wollen, ist ein Produkt des VEB Medizintechnik Leipzig (MEDI, Einführung 1964) und wurde bis in die 80er Jahren breit in der Volksmarine, der NVA und der GST in der DDR eingesetzt, meist an den Hydromat-PTGn 6202x mit einer, zwei oder drei 7-l-Pressluftflaschen (Verbindungsbrücken, HD-Abgang für Finimeter in ein Flaschenventil integriert, meist an dieser Flasche auch Reserveschaltung, Begurtung an den Flaschenschellen). 1966 wurde die zweite Stufe nochmal überarbeitet (siehe Querschnittsbilder unten). Erst in der letzten Edition ist 1973 noch ein verbessertes Modell gefertigt worden, das um einen drehbaren Mitteldruck-Port erweitert worden war (siehe auch Bilder unten), um einen Inflator und/oder Zweitregler anzuschließen. |
![]() So sind wir 1967 in die Potsdamer Havel, auch etwas länger und tiefer - und ja, wir hahaben gegefroren |
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Die
Konfiguration bediente (zunächst) keinen Inflator, verwendete Trockentauch-Anzüge (z.B.
Pinguin) wurden ohne(!) Lufteinlassmöglichkeit betrieben, so dass Mitteldruckabgänge
nicht nötig waren (Auah!). Tarierhilfen wurden ebenfalls kaum verwendet, da Neopren als Wärmeschutz (und mit dem wesentlichen Auftrieb) ohnehin wenig zur Verfügung stand. Die ersten Tarierkragen dienten meist nur der Rettung und wurden dann mit dem Mund aufgeblasen. |
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Der Hydromat ist Nachfolger des legendären 1-stufigen 2-Schlauch-Reglers MEDI 713,
genannt der Saugnapf, des ersten in der DDR gefertigten PTG. 1970 wurde die Familie durch den 1-Schlauch-Regler Hydromat 66 (62017) ergänzt, der einigermaßen in seine Zeit passte und heute auch noch problemlos erhältlich ist. |
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Die älteren Regler hatten die Prägung MEDI im Deckel und waren
hochglanz-verchromt, |
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![]() siehe Schläuche für Kompaktregler |
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Royal Mistral | Hydromat | Mistral | ||
Die Original-MEDI-Schläuche haben relativ grobe Falten und sind ziemlich steif. Man kann sie problemlos durch die feinrippigen Schläuche des Royal Mistral ersetzen, wodurch das Mundstück angenehmer zu halten ist, es ist aber halt nicht das Original... |
Die Mundstücke der
verschiedenen Hersteller haben gerade oder schräg angesetzte Schlauchstutzen und
integrierte oder aufsteckbare Bissstücke. Der Falten-Schlauch ist etwa 50 cm lang, die
beiden Enden haben entweder gleiche Durchmesser von etwa 25 mm (~1inch) oder 1 inch am
Regler und 1 1/2 inch am Mundstück. Herstellerspezifische Zwischenmaße kommen auch vor,
z.B. bei Nemrod. Bestreben der Entwickler war immer, dass der Atemwiderstand (in beiden Richtungen) durch das System Faltenschläuche-Mundstück-Ausatemventil nicht zusätzlich zu sehr erhöht wurde. Dazu versuchte man, die Durchmesser im Mundstück zu erhöhen, ohne das Volumen der zu bewegenden Luft zu sehr zu vergrößern. Schläuche wurden möglichst kurz und feingerippt ausgeführt, um geringe Volumina und glatte Strömungen zu erzielen. Teilweise baute man einen Injektor direkt in das Mundstück und führte einen Teil der Luft über einen dünnen Schlauch im Einatem-Faltenschlauch zu. Auch in Robustheit und Gewicht sind die Mundstücke sehr verschieden, MEDI verwendete z.B. das wohl schwerste Mundstück, ganz aus Metall. Einige Mundstücke, z.B. das des franz. Herstellers Godel, können nach außen verschlossen werden, damit der Regler nicht abbläst oder die Schläuche voll Wasser laufen. |
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Mundstück ohne Richtungsventile |
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Richtungsventile und
leicht gewinkelter Schlauchansatz, |
![]() ![]() Die Ventile erhöhen den Ein- und Ausatem- Widerstand etwas, ohne sie würde aber die Gefahr bestehen, die eigene Ausatemluft wiederholt und so mit steigendem CO2-Anteil einzuatmen (Pendelatmung). |
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Lage der Richtungsventile im Hydromat-Mundstück |
Schweres Metallmundstück des MEDI-Hydromaten |
Statt des Mundstücks kann beim MEDI-Hydromaten wie
auch bei anderen 2-Schlauch-Reglern eine Vollgesichtsmaske eingesetzt werden, in die man
allerdings unbedingt Ein- und Ausatemventil einbauen sollte. |
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bohrt noch möglichst große Durchgangslöcher, setzt einen
Messingnagel und ein Stück Flachgummi ein. Das Ganze steckt man in die Metallstutzen. Die VGM von MEDI sitzt sehr gut, hat in der Standardausführung allerdings kein Klappfenster. Also Aufdrehen der Flaschenventile nicht vergessen ;-)). |
Die Ausatemluft wird beim Kompaktregler aus dem
Mundstück über einen zweiten Schlauch zur Oberschale des Reglers zurückgeführt,
wo sie das Reglergehäuse erwärmt und über ein Ausatemventil mit nicht
störenden Blasen nach oben entweicht. |
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![]() Ausatemventil mit gefederter Glimmerscheibe (Dräger) |
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