AMF - Ammafoco |
Die Ammafoco S.A. (GmbH)
gehörte zu American Machine and Foundry (AMF), die bereits um 1900 gegründet
worden war. Sie kauften zu Mitte des letzten Jahrhunderts viele Firmen im Sportbereich,
darunter Spearfisherman, dann Voit und später auch Mares auf.
In den 1950er Jahren verkaufte ein Schweizer Erfinder sein Patent für einen
2-Schlauch-Regler an AMF, den diese dann produzierten. Er wich dadurch von den gängigen
Reglern ab, dass er zwei parallel arbeitende Membranen mit jeweiligen gesteuerten Ventilen
beinhaltete.
Dieses Prinzip tauchte dann auch stark vereinfacht bei dem bekannten Regler KP14
auf, der in Düsenjägern zur Versorgung
der Piloten in großer Höhe eingesetzt und zum Beispiel von tschechischen Sporttauchern
für ihre Eigenbauten verwendet wurde. |
![](herst-kompakt/ammafoco-amf/amf-titel.jpg) |
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Barakuda, BRD
![Nemrod Snark III als Barakuda Monsun2](herst-kompakt/barakuda/monsun-titel.jpg)
Die Barakuda-Nemrod-Story
TGS11/2017/Werthwein |
Die Barakuda
Watersport GmbH wurde 1949 in Hamburg von Hans-Joachim Bergann und
Kurt Ristau, beide ehemalige Kampfschwimmer, gegründet. Die Firma begann mit dem Vertrieb
des Dräger Delphin II, dem ersten in Deutschland hergestellten Atemregler, der speziell
für den Freizeitgebrauch gebaut wurde und durch nur einen Faltenschlauch einzigartig war.
Ihre Kataloge, die sich dadurch auszeichneten, dass die Geräte mit Skizzen und nicht mit
Fotos dargestellt wurden, waren voll mit Artikeln bekannter Marken, wie Cressi, La
Spirotechnique, Mares, Nemrod.
Die Marke Barakuda wurde in Deutschland zu einem Synonym für Tauchausrüstung, da ihre
Gründer mehrere Clubs und Tauchzentren mit dem gleichen Namen gründeten, darunter den
Barakuda Club auf der Insel Elba; später gründeten sie ein Reisebüro, das Tauchreisen
in die ganze Welt anbot. Von 1951 bis 62 hatte B. das exclusive Recht, Schwimmflossen nach
dem Patent von Corlieu herzustellen und zu vertreiben.
Sie beschäftigten sich auch mit der Einführung der Zeitschrift Delphin, dem offiziellen
Organ der Firma.
Barakuda begann schließlich 1960 mit der Herstellung einer eigenen
Tauchausrüstungslinie. Es entstanden verschiedene Artikel: ein Gummibox-Gehäuse, ein
Tauchtelefon mit dazugehöriger Maske, eine Serie von Einschlauch-Atemreglern Modell
Baramat und 1974 das Zweischlauch-Atemreglermodell Monsun II, das die zuvor angebotenen
Dräger Pressluftgeräte ersetzte.
Ab 1987 blieb H.J. Bergann alleiniger Eigentümer. In dieser Zeit entwickelte sich
die Firma stark, vor allem im touristischen und Ausbildungsbereich durch die Organisation
der Barakuda International Diving Schools, widmete sich aber auch verstärkt der
Tauchausrüstungsproduktion. <-- |
Das Hauptgeschäftsfeld waren hochwertige Tauchanzüge, die an mehr als
tausend Wiederverkäufer in Deutschland, Österreich und der Schweiz geliefert wurden. Die
Billigkonkurrenz aus Fernost sorgte jedoch für Krisen und veranlasste die
Geschäftsleitung in den 90er Jahren, die Tauchanzugsproduktion nach Polen zu verlagern.
Der Technik-Vertrieb
wurde in den Achtzigern eingestellt. Seit 1996 werden aber wieder Produkte der Marke
Barakuda hergestellt und vertrieben. |
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Colombo, Ringli
(Zürich/Schweiz) |
![Colombo-Logo](herst-kompakt/colombo/colombo-logo.jpg)
Über den sehr schönen Kompaktregler Colombo(matic) aus der
Schweiz habe ich nur sehr wenige Informationen. Nach Scubacollector wurde er von
der Fa. Ringli in Zürich hergestellt.
Äußerlich ähnelt er dem Royal Mistral von La Sprirotechnique.
Das Mundstück ist noch schlanker.
Es ist ebenfalls ein einstufiger
Regler mit einem sehr smarten und trotzdem soliden Hebelwerk.
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![Colombo von Ringli, Zürich, Schweiz](herst-kompakt/colombo/titel-colombo.jpg) |
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Commeinhes, Frankreich |
1943 entwickelte der Franzose Georges Commeinhes aus einem Atemgerät
ein unabhängiges Tauchgerät für das Schwimmtauchen mit einem bedarfsgesteuerten Regler.
Die Familie Commeinhes hatte ein Produktionsunternehmen, das u.a.
Behälter-Atemgeräte für den Bergbau und das Militär herstellte. Das TG arbeitete
zunächst mit einem Einatemschlauch und einer Vollgesichtsmaske mit einem gut
einstellbaren Ausatemventil zum Ausgleich lageabhängige Druckunterschiede.
Es wurde in die französische Marine übernommen, und Georges tauchte damit bis zu 53 m
tief vor der Küste von Marseille. Später wurde noch ein 2-Schlauch-Gerät mit einem
1-stufigen Regler entwickelt und gefertigt.
Georges Commeinhes wurde aber schon
während des II. Weltkriegs am 23. November 1944 als Führer eines Sherman-Panzers bei der
Befreiung Straßburgs getötet.Georges Commeinhes - zu früh
vergessen TH09 Rousseau/Chabbert
Das amphibische
Atemgerät GC 42 TH14 Seveke |
![](herst-kompakt/commeinhes/mc35-dekker1-titel.jpg) |
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CSSR, AV1/Chirana/Saturn |
In den technisch leistungsstärkeren RGW-Ländern
DDR, UdSSR, CSSR, VRP wurden in den 50er bis 80er Jahren Kompaktregler für den
militärischen, professionellen und sportlichen Bereich hergestellt. Eben wegen des auch
militärischen Einsatzes sind technische Informationen darüber schwer zu bekommen.
Die euphorische Gläubigkeit an die westliche Technik veranlasste außerdem nach der politischen Wende
um 1990 und damit dem freien Zugang zum westlichen Markt die schnelle Vernichtung von
historisch durchaus interessanten technischen Entwicklungen und Ersatzteilen auch in
diesem Bereich.
Genauso wie in der DDR gab es in der CSSR aber auch eine sehr aktive und pfiffige Eigenbauszene. |
![AV1 und Chirana, CSSR](herst-kompakt/cssr/titel-cssr.jpg) |
WebSites:
M.Lukas
D.Surani
Saturn - 2-Schlauch-Legende
TH06 Seveke |
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Dacor, USA |
Die U.S.-Firma Dacor wurde
1953 von Sam Davison unter dem Namen The Davison Corporation, abgekürzt Dacor,
gegründet, um Geräte für den neuen Sporttauchmarkt zu produzieren, Schnorchel, Regler,
später auch Tauchcomputer und Navigationsgeräte.
Es war eines der fünf Unternehmen, die mit der Herstellung von Tauchausrüstung in
den USA begannen und berühmt wurden: Healthways, U.S. Divers, Voit, Swimaster, Dacor.
Da der U.S.-Markt bei Kompaktreglern durch das Mistral-Patent von Cousteau/Gagnan
beherrscht wurde (Lizenzproduktion bei U.S.D., Healthways, Voit, Swimmaster),
entwickelte man einen Doppel-Membran-Regler, um das Patent zu umgehen. |
![Dacor R2](herst-kompakt/dacor/titel-dacor.jpg) |
Im
Laufe seiner Geschichte schlug Dacor viele große und kleine Innovationen vor, vom
Atemregler 1958, der extern kalibriert werden konnte, über den anatomischen Schnorchel
1960, das doppelte Auslassventil in der zweiten Stufe zur Reduzierung der Atemarbeit 1969
und das System zur Blockierung des freien Flusses, wenn der Atemregler nicht im Mund ist,
1972. Dann, 1979, die Venturi-Steuerung, der 1991 die überbalancierte erste Stufe folgte,
die den Zwischendruck im Verhältnis zur Tiefenzunahme erhöhen konnte, um die Atemarbeit
gleichmäßig zu halten.
Mit der Zeit setzte sich Dacor als Hauptmarke auf internationaler Ebene durch, mit
Produktionsstätten in den USA, Japan und Europa.
1978 war das Unternehmen auch bei Tauchcomputern führend, indem es ein Gerät vorschlug,
das in der Lage war, während des Tauchgangs die Parameter von Tabellen der US Navy
anzuzeigen. Es handelte sich um ein einfaches Tabellenlesegerät, das es nicht erlaubte,
die tatsächliche Dekompressionszeit zu berechnen, bei allen notwendigen Effekten, aber zu
dieser Zeit schien es futuristisch zu sein. Zur Zeit der Produktion brannte die Fabrik des
Spezialbatterie-Lieferanten
ab, und das Projekt wurde auf die Seite gelegt.
Im Jahr 1999 schloss sich Dacor der Mares-Gruppe an. Seitdem ist es eine der Hauptmarken
von Mares.Die Geschichte von DACOR
TH18 12/2022 LaRochelle |
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Dräger, BRD |
Die Fa.
Dräger ist wohl der bekannteste deutsche Entwickler und
Hersteller von Tauchtechnik.
Bereits 1889 wurde von Dräger/Gerling ein Druckminderer konstruiert.
Da die Vorgeschichte deutlichen Einfluss auf die Entwicklung von Kompaktreglern bei
Dräger hatte, soll hier etwas weiter ausgeholt werden... weiter lesen
Dräger-PA40-Tauchgerät und
bedarfsgesteuerte Vorgänger TH01 Jorgensen
Der Delphin
und die Dräger-Barakuda-Kleintauchgeräte TH03
Rothbrust
1-stuf. 2-Schlauchregler
von Dräger PA 60/1 TH06 Rothbrust
2-stuf. 2-Schlauchregler von
Dräger PA 60/2 TH07 Rothbrust
Dräger PA61 und Monomat TH17
06/2022 Rothbrust
Dräger PA61/2 und Duomat TH18
12/2022 Rothbrust
1-Schlauch-Automaten von
Dräger 1958-75 TH13 Jorgensen
Analyse des Dräger Shark TH17
Tsounis |
![Dräger PA61-2](herst-kompakt/draeger/titel-draeger.jpg) |
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Espadon / Tarzan
/ Beuchat Frankreich |
Die französische Fa. Tarzan
hat an sich keine große Bedeutung für die Entwicklung von Zweischlauch-Reglern, wäre
sie nicht in den 50ern von Georges Beuchat für die Herstellung
von Ausrüstungen für UW-Jäger gegründet worden.
Um 1960 ergänzte Tarzan sein Programm
durch die Lizenzproduktion des Mistral/Royal Mistral unter der Bezeichnung Souplair.
Der U.S. Filmgigant Metro Goldwin Mayers fand dann aber die Verwendung des zugkräftigen
Namens Tarzan durch Beuchat nicht so prickelnd.
So wurde daraus zunächst Espadon Tarzan (dt. Schwertfisch) und später Beuchat.
Technisch sind die Regler von Espadon/Tarzan
also mit denen von La Spirotechnique identisch. |
![](herst-kompakt/espadon/espadon-titel.jpg) |
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Healthways, USA |
Healthways
war in den 50er Jahren in den USA zunächst Hersteller und Vertreiber allgemeiner
Sportartikel (Gründer und Präsident Richard (Dick) Klein). Um an dem Harpunetti-Boom
dieser Zeit teilzuhaben, bauten sie 1953 eine Abteilung für Tauchbedarf auf und
verkauften u.a. von 1954 bis 1957 den Regler DivAir der Fa. Arpin. Ab
1957 führte H. dann den selbst entwickelten einstufigen Kompaktregler SCUBA ein.
Das Akronym SCUBA stammte aus dem 2. Weltkrieg, wo es Rettungstauchgeräte benannte
(Self Contained Underwater Breathing Apparatus). SCUBA gefiel Mr. Klein, er erwarb es als Marke
und H. verwendete es künftig in allen Produktnamen. Es gab solche Regler wie SCUBA
Star, Scubair usw..
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![Healthways Scuba](herst-kompakt/healthways/scuba-titel.jpg) |
Anfang
der 60er Jahre erkrankte Klein und mit H. ging's bergab. 1963 war die Firma bankrott. Zwei
Mitarbeiter, Richard (Dick) Bonin und Gus(tave) de la/Dalla Valle, die schon vorher an
einer Profi Line (Scubapro ®) gebastelt hatten, um den Ruf als Billigheimer, der über
allgemeine Handelsketten verkaufte, etwas aufzupeppen, erwarben die Marke und
Lagerbestände für einen symbolischen Preis.
Damit führten sie die Fa. Scubapro weiter, die schon 1962 als
Tochter von H. gegründet worden war. Und die sagt uns ja was.Bewertung von
Healthways SCUBAIR II und SCUBAIR Sonic 300 durch die NEDU
Funkt nicht, Erklärung
hier |
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Heinke, Groß Britannien |
Die Fa. Heinke
war wohl für England der gleiche Dinosaurier der Tauchtechnik wie Dräger in Deutschland.
Sie wurde schon im 19. Jahrhundert vom Sohn eines preussischen Einwanderers, Charles
Edwin Heinke (18181869), gegründet. Sein Vater hatte seit 1819 eine
Kupferschmiede in London, was sicherlich eine gute Voraussetzung für die Produktion von
Tauchhelmen war, denn Charles Heinke brachte 1844 die ersten seiner Helme auf den Markt.
Die Fa. hatte großen Anteil an der Weiterentwicklung der Technik. So verwendete
sie Messing statt des bisher eingesetzten weicheren Kupfers und runde gewölbte Fenster, die ohne
Schutzgitter auskamen und so eine bessere Sicht für den Taucher gestatteten.
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![Merlin von Heinke](herst-kompakt/heinke/heinke-titel.jpg) |
Später entwickelten sie eine optimale Helmform, Pearler Style, die
auch von anderen Herstellern übernommen wurde.
Hauptkonkurrent von H. in England war damals schon die Fa. Siebe &
Gorman, die ebenfalls Technik für Helmtaucher entwickelte und u.a. ein
Auslassventil erfand, das schnellere Auf- und Abstiege ermöglichte.
H. produzierte bis 1961 Tauchhelme aber auch Ausrüstungen für Schwimmtaucher,
u.a. auch Kompaktregler. Die Regler waren für den professionellen Einsatz gemacht und
sehr solide und robust. Heinke war bei der Entwicklung von Zweischlauchreglern
offensichtlich auch innovativ. Z.B. war der Venturi Jet der erste Regler, in dem das
Venturi Prinzip in Perfektion realisiert wurde, um die Luftlieferleistung zu erhöhen.
Die Fa. Heinke & Co Ltd London wurde schließlich 1961
von Siebe & Gorman übernommen.
Die Tauchgerätefabrik -
Besuch des Heinke-Werkes 1905 TH11/2009 Rousseau
Heinkes Doppelhornregler
TH16 Campbell
DER HEINKE MERLIN Mk.V und
VI TH18 Campell |
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Jugoslawien, Duro Dakovic |
Die heute in Kroatien ansässige Firma Duro Dakovic (in Slavonski
Brod) produzierte den Royal Mistral in Lizenz. Der
HR-M74 wurde für Sporttaucher gefertigt und der Jadran für das
Militär, ausgestattet mit einem selbst entwickelten Mundstück.
![Seitenanfang](../gif/hoch.gif)
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![](herst-kompakt/jugo/hr-m74-titel.jpg) |
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Loosco, Niederlande |
Die Amsterdamer Firma hat um
1960 diese Regler produziert und sich offensichtlich auch sonst mit dem
Tauchen beschäftigt (Herausgabe eigener Deko-Tabellen).
Später wurde die Firma in Hoekloos NV (dt: ohne Ecken ;-)
umbenannt, was ja gut zu der Ei-Form der Regler passt. Die scheint jetzt zu dem bekannten
Gasdistributor Li..e zu gehören (und produziert keine Regler mehr).
Heute gibt es auch noch eine Firma Loosco, die im Bereich der Medizintechnik
tätig ist. Ich weiß aber nicht, ob da ein Zusammenhang ist.
(Dank für einen Teil der Bilder an
Kees de Ronde)
Das Ei des
Jan van Buuren TH05 Gompelman
Das LOOSCO-Ei - auch nur ein
Zweischlaucher? TH16
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![Save Dive - genannt das Loosco-Ei](herst-kompakt/loosco/loosco-titel.jpg)
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Mares, Italien |
Tja, auch Mares ... hat mal
Kompaktregler gemacht.
Die Firma Mares Sub wurde 1949 von Ludwig Mares, einem
Österreicher, in Rapallo/Italien für den Bedarf von UW-Jägern gegründet. Sie
produzierte darum zunächst hauptsächlich ABC-Ausrüstungen.
Der Air King (siehe Bild) war dann 1962 ihr erster Regler. Es gab auch
noch einen Major Airking und einen B60, bevor die Einschlauchregler das
Feld eroberten.
Irgendwie wurde Mares u.a. mit Voit zusammengeworfen und deren
Knowhow ging in die weitere Reglerproduktion ein.
Von den Mares-Kompaktreglern hat es wohl nicht allzuviele gegeben, sie sind heute
extrem selten (selbst Bilder).
Just add Water: Mares
TH04 Werthwein
MARES Air
King TH15 Baldinucci
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![Mares Airking](herst-kompakt/mares/mares-airking.jpg) |
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MEDI / MLW, DDR |
Tauchtechnik wurde in
der 1949 aus der sowjetischen Besatzungszone gegründeten DDR (Deutsche Demokratische
Republik) in der Firma VEB Medizintechnik Leipzig unter den
Marken MEDI bzw. später MLW hergestellt.
Dafür gab es dort allerdings keine direkten Traditionen. Aber der dominierende
Hersteller von Tauchgerätschaften in Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg war nun mal Dräger
in Kiel gewesen. Und diese Firma war jetzt in der
BRD (Bundesrepublik Deutschland), die 1949 aus den Zonen der westlichen Besatzungsmächte
gebildet worden und aufeinmal ein anderer Staat war Die DDR bemühte sich, mal mehr, mal
weniger, von der westdeutschen
Wirtschaft unabhängig zu werden und wollte/musste weitgehend ohne Importe aus dem Westen
auskommen. weiter |
![MEDI /MLW](herst-kompakt/medi/hydromat-version3a.jpg) MEDI713 in der CSSR TH04
Dusan Surani |
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Nemrod, Spanien
Seamless, USA |
Ein Jahr vor dem spanischen Bürgerkrieg, also 1935, wurde die Firma
in Gerona bei Barcelona, an der Costa Brava, zur Herstellung von Spielzeug gegründet. Als
1941 die Brüder Vilarubbis dort eintraten, kamen Tauchmasken, Schnorchel und
Harpunen dazu, später auch Flossen. 1945 meldete man Nemrod als
Marke an. Nemrod, der Großenkel Noahs, und ein großer Jäger, war wohl als gutes Omen
für die Unterwasser-Jäger gedacht, trotz der Ermordung von 70.000 neugeborenen Jungen
und der Errichtung des Turms zu Babel ;-).
1945 begann man mit dem Bau von Lungenautomaten, nicht nach dem Patent von Cousteau,
der Nemrod aber trotzdem verklagte, jedoch verlor.
Nemrod wuchs und sicherte sich erhebliche Marktanteile in Europa
und vor allem auch in den USA. Dort produzierte ab 1959 die Seamless
Rubber Co., Newhaven, Nemrod-Regler in Lizenz (Nemrod by Seamless).
Sie wurde übrigens von der
Aqualung-Gruppe auch wegen Verletzung des C&G-Patentes verklagt, konnte das aber
ebenfalls abschmettern.
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![](herst-kompakt/nemrod/nemrod-titel.jpg) |
Der bekannteste und am
längsten produzierte Kompaktregler von Nemrod war der Snark III, benannt
nach dem Fabeltier Snark aus Lewis Carrolls Märchen ''Die Jagd nach dem Snark"
(1876).
Der Regler wurde in den 50er Jahren von Eduardo Admetlla gemeinsam mit Juan
Vilarrubís entwickelt und nahezu unverändert fast 40 Jahre lang gebaut.
Im Nemrod-Katalog erschien er 1957 neben den Harpunenpistolen.. Zu beachten ist,
dass die römische Zahl in seinem Namen keine Reihenfolge, sondern die Anzahl der
Druckreduzierungen bedeutet; tatsächlich ist er der einzige jemals produzierte
dreistufige Atemregler.
Es folgt der Einschlauch-Doppelstufenregler Snark II, der durch seine originelle
Form auffällt.
In den folgenden Jahren erweitert sich die Produktpalette von Nermod. Im Jahr 1966
entsteht das Siluro-Tauchkameragehäuse und 1970 die ersten Venturi-Power-Flossen. Das
Unternehmen expandiert dann in die USA, wo es sich unter dem Markennamen Nemrod by
Seamless durchsetzt.
Von 1966 bis 1981 übernahm die deutsche Metzeler-Gruppe häppchenweise
die Firma Nemrod - Metzeler, der auch an Barakuda beteiligt war. Der Vertrieb von
Nemrod-Reglern durch Barakuda war also nicht ganz zufällig. Diese Partnerschaft wird zu
einem der größten Hersteller von Tauchausrüstungen, der in mehr als 100 Länder
exportiert. In den nächsten zehn Jahren werden die Kataloge immer umfangreicher, mit
verschiedenen Modellen von Atemreglern, Flaschen, Anzügen, Tarierwesten, Flossen und
einer großen Auswahl an Zubehör.
Ende der 80er Jahre wurde die Produktion ganz in die USA verlagert, noch bis 1997
baute man dort den Kompaktregler Snark III. Da damit auch die
anderen Wassersportartikel aus der Produktion genommen wurden, starb so die Marke Nemrod
nach 52 Jahren.
Ein Kenner zur
Geschichte von Nemrod Die Barakuda-Nemrod-Story TGS11
Werthwein |
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Northhill, Garret
Corp. USA |
Die Garrett Corp. war der us-amerikanischer Hersteller der
Northill-Automaten Air-Lung (2-Schlauch) und Airmite (1-Schlauch).
1954 begann man für die Navy zu produzieren und ab 1955 auch für das Sportttauchen.
Die Firma, gegründet 1936, arbeitet hauptsächlich für die Luft- und Raumfahrt,
schluckte aber auch die Northill Company, die Marinetechnik baute.
Die Northill Air-Lung wurde seit 1956 hergestellt und war ein schwerer und solider Regler
mit integrierter Reserve und einem Mundstück, das man zwischen "Tauchen" und
"Oberfläche" umschalten konnte. Die Navy setzte ihn nur kurz ein, ging dann
aber wegen deren höherer Leistungsfähigkeit zu USD-Reglern über.
Nach mehrfachen Umstrukturierungen, Verkäufen,... stellen die Nachfolger von Northill-Garret heute keine Tauchtechnik
mehr her und arbeiten hauptsächlich für die Raumfahrt.
Die Northill Airlung
TH19 06/2023 LaRochelle |
![northhill-airlung](herst-kompakt/northhill/northhill-airlung.jpg) |
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Pirelli, Italien
Der
Pirelli-Explorer
Das Tauchgerät Tricheco von
PIRELLI
TH18 12/2022 Baldinucci |
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Polen |
In der VR Polen gab es nach Ende des II.
Weltkrieges, bedingt durch Kriegszerstörungen, Fachkräftemangel und fehlende
Traditionen, noch schlechtere Bedingungen für die Entwicklung von Tauchtechnik als in der
DDR, aber eine ähnliche Bedarfslage.
In den Feinmechanik-Werkstätten Gdansk (ZMP -
Zaklady Mechaniki Precyzyjnej Gdansk) wurden seit Anfang der 60er bis in die 80er Jahre
Kompaktregler gebaut, der MORS und der KAIMAN.
Sie wurden dann durch westeuropäische
Einschlauchregler abgelöst. Heute scheint es keine eigene Produktion mehr zu geben.
Der polnische Zweischlauch-Regler Kajman R-7
TH14 |
![](herst-kompakt/polen/titel.jpg) |
Der MORS wurde 1950 eingeführt und bei der Polizei
verwendet. Auch bei Marine und Feuerwehr wurden die Regler bis in die 80er Jahre genutzt.
Es waren sehr robuste Teile mit gewebebeschichteten Schläuchen und DIN-Anschluss. Es gab
Ausführungen in hochglänzendem und mattem Chrom.
Der KAJMAN wurde 1969 von Lech Suchy entwickelt, um den
zweistufigen MORS abzulösen. Dies geschah angeblich auf Basis einer Lizenznahme aus
Kanada. So könnte also auch Gagnan an dieser Entwicklung beteiligt sein. Der Kajman wurde
dann für das Doppelgerät P22 produziert und auch tiefer als 40 m eingesetzt. Für die
militärische Nutzung gab es eine Ausführung mit mattem Chrom, für die zivile eine
hochglänzende. |
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Poseidon, Schweden |
Die 1958 gegründete schwedische Tauchtechnik-Firma POSEIDON AB (erst
unter dem Namen AQUA-SPORT) ist heute noch für ihre robusten und leistungsfähigen
(Einschlauch-)Regler bekannt, von denen der erste schon 1958 auf den Markt kam (Cyklone
Junior).
Zuvor hatte der Firmengründer Ingmar Elfström schon 1954 den Tauchklub Poseidon
gegründet und dort Einzelstücke von Kompaktreglern für seine Tauchkumpels gebastelt.
Aber auch in der Firma scheinen noch Zweischlaucher gebaut worden zu sein. Sie sind aber sehr selten und von Sammlern begehrt. Selbst Bilder davon darf
man hier nicht zeigen ;-)
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![POSEIDON](herst-kompakt/poseidon/titel-poseidon.jpg) |
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Poumondeau, Frankreich |
Around 1955 a miniature version of the Amphibie GC42 of
George Commeinhes was created by George Herail of Blagnac ( Toulouse ).
The main difference was that Commeinhes original GC42 was a big unit which was worn at the
divers back, this much smaller Poumondeau was worn at the divers chest.
The Poumondeau was built with surplus german tanks from the second world war. It is well
possible that they were all constructed with these german tanks.
Unfortunately for George Herail, his fellow frenchman Jacques Y. Cousteau was not amused
when he found out that there was a second diving apparatus on the market and he took him
to court. Cousteau must have been supported by his fame and status because George Herail
was ordered to stop manufacturing and selling his poumondeau apparatus because
it would have been a copy of Cousteaus Aqualung. Which was not true
because it was basically a GC42 which dated from before Cousteaus
Aqualung. Shortly after this event George Herail died in an accident.![Seitenanfang](../gif/hoch.gif) Poumondeau TH06 Chabbert/Rousseau |
![](herst-kompakt/poumondeau/poumondeau-titel.jpg) |
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Rouquayrol, Frankreich |
1865-1874 : Auguste Denayrouze crée deux sociétés,
la « Société Rouquayrol-Denayrouze » (avec Benoît Rouquayrol et Auguste Denayrouze
comme associés directeurs) et la « Société Française de Pêche aux Éponges pour la
Méditerranée Orientale » (avec Louis Denayrouze à la direction à partir de 1869).
1874-1884 : Auguste Denayrouze dissout en 1874 ses deux sociétés, la « Société
Rouquayrol-Denayrouze » et la « Société Française de Pêche aux Éponges pour la
Méditerranée Orientale », et crée une unique société, la « Société des
Spécialités Mécaniques Réunis ». Il place son frère Louis Denayrouze à la
direction.
1884-1895 : changement de statut, l'entreprise devient la « Société anonyme des
Spécialités Mécaniques ». Louis Denayrouze n'en est plus le directeur mais il reste en
tant qu'ingénieur et conseiller.
1895-1920 : la « Société Charles Petit », du propriétaire de même nom, achète les
« Spécialités Mécaniques » à Louis Denayrouze en 1895.
1920-1930 : Charles Petit s'associe avec le fiancé de sa fille, René Piel, et le nom de
la société devient « Société Charles Petit et René Piel ».
1930-1939 : mort de Charles Petit
en 1930, la société devient les « Établissements René Piel ».
1939-1940 : la société change de statut en 1939 et devient la « Société Anonyme René
Piel ».
1940-1965
: mort de René Piel en 1940, c'est son fils Bernard qui reprend l'affaire et la société
devient les « Établissements Bernard Piel »Das Rouquayrol-Denayrouze-Gerät
TH15 Jorgensen |
![](herst-kompakt/rouquayrol/titel-r.jpg) |
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Salvas,
Italien
Um 1933 schlossen sich einige Handwerker, die
Helme und verschiedene Tieftauchausrüstungen für die italienische Marine herstellten, in
der SIAS - Società Italiana Apparecchi di Salvataggio (Italienische Gesellschaft
für Rettungsgeräte) zusammen, die in Italien das von der englischen Firma Siebe, Gorman
& Co. im Auftrag von Sir Robert Henry Davis hergestellte Sauerstoff-Kreislaufgerät
patentierte. --> |
Die spätere SALVAS - Società Anonima Lavorazioni
Varie Apparecchi di Salvataggio (GmbH zur Herstellung verschiedener
Rettungsgeräte), begann zu Beginn des WK II im Hauptsitz in Rom mit der Entwicklung und
Herstellung von O2-Rebreathern für die italienische Marine
und setzte das auch nach dem Krieg für den professionellen Tauchsektor fort.
1950 wurde das "Universal"-Kreislaufgerät mit zwei Tanks und Vollgesichtsmaske
vorgestellt, das auch an die italienische Marine geliefert wurde.
Zehn Jahre später kam ein spezieller Atemregler heraus, der bald berühmt wurde,
der Acquasprint, gefolgt 1964 von der ebenso berühmten
"S1"-Harpunen-Pistole mit Druckluft.
Im selben Jahr kaufte das Unternehmen die Firma Maggi-Schuhe, die auf die Herstellung von
Gummi spezialisiert war. Die Produktion wurde dorthin verlagert, und von diesem Moment an
tragen alle Tauchausrüstungen, von Tauchanzügen über Harpunenpistolen bis hin zu
Atemreglern, den Markennamen Salvas Sub. Später wechselt die Marke
wieder zu Salvas Shark.
![Seitenanfang](../gif/hoch.gif) Der erste italienische SCUBA
TH16 Baldinucci |
![](herst-kompakt/salvas/titel.jpg) |
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Schick, BRD |
Die bundesdeutsche Fa. Schick scheint in den 60ern
nur wenige Jahre mit Kompaktreglern am Markt gewesen zu sein.
Sie produzierte den einstufigen 2-Schlauch-Regler Safety Scuba, der durch ein
Loch in der Oberschale auffiel, das zum Entlüften des Automaten vor dem Abschrauben von
der Flasche dienen konnte, und den Regler S.C.U.B.A., der sich aber nur durch das
Gehäuse von seinem Vorgänger unterschied.
Sonst habe ich aber leider keine
weiteren Informationen über diese Regler.
2-Schlauch-Regler deutscher
Hersteller TGS05 Werthwein |
![Schick, BRD](herst-kompakt/schick/schick-scuba.jpg) |
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Siebe Gorman, Groß Britannien |
Neben
La Spirotechnique und Dräger gehört die britische Firma Siebe
& Gorman Ltd. zu den europäischen Urgesteinen der Tauchtechnik, aber
ähnlich wie Dräger mit den Schwerpunkten professionelle Tauchtechnik und Rüstung. Seit
1819 entwickelte der Exil-Sachse August Siebe (Gorman war sein Schwiegersohn) in England
den offenen Helmtauchanzug weiter und präsentierte 1838 einen geschlossenen
Helmtauchanzug. Diese
Konstruktion wurde über Jahrzehnte in großen Stückzahlen gefertigt und war bis in das
20. Jahrhundert hinein im Einsatz.
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![Siebe Gorman](herst-kompakt/siebegorman/titel.jpg) |
In Zusammenarbeit mit Henry Fleuss, einem Offizier der englischen
Handelsmarine, entwickelte Siebe-Gorman das erste Sauerstoff-Kreislaufgerät.
Das war zunächst als Bergretter gedacht und funktionierte so unter Wasser genauso
wie in nicht atembarer Atmosphäre. Es wurde 1879 in einem Wassertank
und später im Meer bis 5,5 m Tiefe getestet.
1904 erhielt Siebe Gorman ein Patent für Oxylite, ein Gemisch,
das Sauerstoff abgibt, wenn es mit CO2 oder Wasser reagiert.
1905 entwickelte Robert Davis bei Siebe Gorman den "Davis-Tauchretter"
als Retter aus U-Booten.
1942 stellte SG das Salvus ANS Sauerstoffkreislaufgerät vor, das
den Atemsack auf dem Rücken hatte .
In den 50er Jahren wurden in Lizenz von La Spirotechnique auch Zweischlauchregler
für den Commonwealth produziert, aber nicht in bedarfsdeckender Stückzahl und preislich
kaum für den sportiven Bereich.
Nachdem SG 1962 Heinke übernommen hatte, vereinte man die Vorzüge beider Firmen
miteinander und entwickelte den berühmten Merlin Mark VI, der weltweit
vielgenutzt und auch 20 Jahre von der Royal Navy verwendet wurde.
Um 2000 verschwand SG nach mehreren Umfirmierungen und Verkäufen vom Markt.
Mistrals from Siebe/Gorman,
TGS08 Campbell |
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Spirosub,
Italien |
Détendeur
de type Mistral vendu sous la marque Italienne Spirosub et licence Cousteau Gagnan.
Ce modèle ressemble au Mistral de La Spirotechnique.
Petites différences, la marque sur la plaque constructeur, la plaque elle
ressemble à celle du Mistral, son bec de canard et la membrane typique des modèles
Italien est à débordement, elle est prise en même temps que les 2 gamelles par le
cerclage comme sur les Salvas.
L'épaulement au niveau de la liaison des des gamelles est inversé par rapport à
un Mistral, on ne peut donc pas monter une gamelle de Mistral standard sur un SPIROSUB et
vice/versa...![Seitenanfang](../gif/hoch.gif) Der erste italienische SCUBA
TH16 Baldinucci |
![](herst-kompakt/spirosub/titel.jpg) |
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La
Spirotechnique, Frankreich
heute Aqualung |
Für die Entwicklung von Atemreglern
für Schwimmtaucher ist die französische Firma La Spirotechnique historisch wohl die
weltweit bedeutendste.
1946 von Mutter Air Liquide, die heute noch industrielle Gase vermarktet, nur zu
dem Zweck gegründet, den von Gagnan und Cousteau entwickelten zweistufigen
Kompaktregler CG45 herzustellen und zu verbreiten, hat die Firma innovativ weiter
Regler herausgebracht und stellt als Aqualung immer noch vielfältige Tauchtechnik her.
1958 löste der berühmteste, weil extrem einfache und robuste Regler "Mistral"
den aufwändigen CG45 ab.
Mit diesem preiswerten Regler, der in nur einer Stufe den Hochdruck der Flasche auf
den Atemdruck runterregelt, ging es auch im Sporttauchbereich sprunghaft vorwärts.
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![Mistral](herst-kompakt/spiro/titel-spiro.jpg) |
Mit der Version "Royal
Mistral" wurde der Regler 1962 nochmal verbessert, ein leichteres
eleganteres Gehäuse, flexiblere Schläuche und ein Mundstück mit Richtungsventilen.
Später kamen noch ein Finimeteranschluss und eine DIN-Anschlusswelle dazu.
Der Mistral war der weltweit verbreitetste Regler, wozu auch Cousteaus Filme beitrugen. Er
wurde von vielen anderen Herstellern in Lizenz produziert, u.a. auch von U.S. Divers, die
den großen Erfolg maßgeblich mit trugen.
Der Regler (produziert bis 1987) wurde sowohl von Sporttauchern als auch professionell und
beim Militär eingesetzt, von der Französischen Marine bis 1989.
Für militärische Anwendungen (Training für das Rebreather-Tauchen) wurde noch
bis nach 2001 ein Zweischlauchregler für die US Navy gefertigt, der Mentor.
2004 brachte Aqualung, Nachfolger von La Spirotechnique, noch einmal einen
Zweischlauchregler aus modernen Komponenten heraus, der bei Nostalgikern nicht soviel,
aber bei Fotografen schon Anklang fand, vor allem, weil er mit seinen HD- und
MD-Anschlüssen besser in moderner Umgebung zu nutzen ist.
CG45 und Mistral - DIE Initiatoren für das
Sporttauchen TH04&05 Seveke
SPIROTECHNIQUE-Wasserpfeife (Narguilé) TH19
Campbell
CG45, Mistral und ihre
Verwandten TH06 Werthwein
CG45 und Aqua-Lung -
Zwillingsbrüder? TH10 Eyme
Ausführungen des CG45 TH15
Fuster
Einordnung des französischen Mistral
TH19 06/2023 Fuster
Der Mentor - Endpunkt der
Aqualung-Zweischlauch-Ära TH11 Seveke |
Emile
Gagnan
war der ingenieuse Geist hinter La Spirotechnique. Er entwickelte im II. Weltkrieg
in Frankreich Regler für Holzvergaser, um dem Mangel an Treibstoff abzuhelfen. Und er
erkannte die Homologie zu einem Regler für ein Tauchgerät als er mit Cousteau
zusammenkam. Dem Gasone, anderen Prototypen und selbst dem CG45 sieht man die Herkunft vom
industriellen Gasregler noch an. Aber der einstufige Mistral 14 Jahre später war einfach
neu und genial.
Der Mistral lebt von dem Venturi-System, das durch das Anatmen gestartet wird, dann
einen fast freien Luftstrom erzeugt, der erst durch den Rückstoß beim Beginn des
Ausatmens gestoppt wird. Dieses Prinzip bekam Gagnan schon 1955 patentiert, was anderen
Entwicklern das Leben etwas schwer machte. Es wurde von USD und La Spirotechnique auch in
weiteren Reglern eingesetzt, u.a. im JetAir, dem Mistral DW und dem Royal Mistral.
Gagnan reichte das aber nicht. Er wollte unbedingt die tiefenunabhängige
Luftlieferleistung des zweistufigen Automaten mit dem geringen Atemwiderstand des
Venturi-Systems im einstufigen Regler verbinden. Das ist ihm 1957 mt dem Aqua-Master
gelungen.
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Sportsways,
USA |
The diving Pioneer San LeCocq designed the Waterlung in 1956, basing
it on early Healthways models.
He worked with many legends of the Scuba World, including Jacques Cousteau, to
develop self-contained underwater breathing apparatus and in 1958 he founded Sportsways.
The company was sold to Pittman Rubber in 1968 and renamed in 1969 to Milton
J Wershow Enterprises, then again renamed in 1972 to Jilco Industries
Inc.
The equipment continued to be sold
under the name of Sportsways through 1981, then changed to Waterlung
products in 1982 and the company was sold to Australia |
![Sportsways](herst-kompakt/sportsways/titel-sw.jpg) |
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Submarine Products Inc.
Groß Britannien |
Britischer
Hersteller von Zweischlauch- und Einschlauchreglern aus Hexham/ Northumberland. Wurde 1959
von Lt. Cdr. Hugh Oswell gegründet, der einen Regler entwickelte, der das Patent von
Cousteau-Gagnan nicht verletzte. Das sorgte dafür, dass Heinke und Siebe Gorman ihre
bisher teuer angebotenen Zweischlauchregler günstiger verkaufen mussten. Die Firma
bestand bis 1990.
The Submarine Products Atlantic was a simple and beautiful twin hose regulator.
The design of the single stage demand valve reminds that of Spirotechnique's Mistral, but
the realization is, in some way, more approximative; the Super Sealion was strong and reliable,
particularly in cold waters, and had a remarcable commercial success. |
![Black Prince](herst-kompakt/submarine/titel-subm.jpg) |
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Tauchtechnik, BRD |
Diese deutsche Firma aus Eckernförde begann unter dem Namen
Tauchtechnik Grütter als Importeur von Produkten des französischen
Herstellers La Spirotechnique. Später produzierte man auch Eigenes, wozu
neben Einschlauch- auch Zweischlauchautomaten zählten, die auch von Barakuda angeboten
wurden.
Die beiden einstufigen Regler Passat und Passat II hatten
wohl den Schweizer Atemregler Colombomatic als Vorbild - zumindest wurde
anfänglich dessen Mundstück verbaut.
Später setzte man ein selbst hergestelltes Mundstück ein. Dieses kann jedoch seine
Verwandtschaft zum ursprünglichen Mundstück nicht verbergen.![Seitenanfang](../gif/hoch.gif)
Patent zum Regler von
1967
2-Schlauch-Regler
deutscher Hersteller TGS05 Werthwein |
![Passat](herst-kompakt/tauchtechnik/titel-tt.jpg) |
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Tigullio, Italien |
Der Turiner Filippo Cirio erhielt 1959 ein Patent auf seinen Regler
ABYSSAL SUPER. Der zweistufige Regler wurde von Tigullio vertrieben. Nach zwei Jahren kam
der ABYSSAL NORMAL, den Tigullio auch vertrieb.
Die Regler konnten sich gegen die preiswerten Teile von La Spirotechnique nicht auf dem
Markt halten. Sie sind heute sehr selten und haben einen hohen Sammlerwert.![Seitenanfang](../gif/hoch.gif) Italienisch
Atmen zu Mistral-Zeiten TH09 Fabbri |
![](herst-kompakt/tigullio/titel-tig.jpg) |
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Typhoon, Großbritannien
Bunn's, Honkong |
Die Bunns Diving
Equipment Corporation Ltd. stellte den
Zweischlauch-Automat "Sensivair" in Hongkong unter Lizenz von Typhoon England von
1958 bis 196x her.
Die Typhoon Company wurde 1947 von Oscar Gugen als Firma E.T. Skinner in England
gegründet.
Er war auch einer der Gründer des weltweit bekannt gewordenen Tauchklubs British Sub Aqua Club.
E.T. Skinner war das erste Unternehmen in Großbritannien, das Tauchanzüge herstellte und
wurde zum Marktführer für Tauch- und Segelausrüstung.
In den 1970er Jahren wurde der Name in Typhoon geändert und eine Fabrik in Redcar gebaut,
wo das Unternehmen noch heute tätig ist. 1976 entwickelte es den ersten leichten
Trockentauchanzug.
Heute ist Typhoon der weltweit
größte Hersteller von Trockentauchanzügen und ein wichtiger Akteur auf dem Tauch- und
Wassersportmarkt. |
![](herst-kompakt/typhoon/titel-typh.jpg) |
Bunn's in Honkong,
gegründet 1958, war für die Herstellung des Zweischlauchreglers Sensivair für Typhoon
verantwortlich.
Das ist ein extrem einfacher einstufiger Regler. Er ist kein Abkömmling des Royal Mistral, wie
oft zu lesen ist. Gemeinsamkeiten sind die Einstufigkeit und das Injektorrohr. Der
Sensivair hat aber eine gegen den Druck dichtende Reglerstufe und ein Doppelhebelsystem
zur Öffnung des Ventils. Sein HP-Port ist drehbar und schon mit einem
5/8"-UNF-Gewinde ausgestattet (einfach auf 7/16" zu adaptieren). |
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UdSSR |
In der Sowjetunion wurden mehrere Typen von 2-Schlauch-Tauchgeräten
in verschiedensten Ausführungen hergestellt, siehe Tabelle.
Anfangs waren das CG45-Nachbauten, später kamen auch eigene Entwicklungen dazu.
Daten
sowjetischer Tauchgeräte (Tabelle)
Der einstufige Zweischlauchautomat UKRAINA
Das sowjetische
Tauchgerät Ukraine-2 TH09 Richter
AVM-1 Podvodnik - Sowjetischer
Lungenautomat TH13 Richter
Wartung des AVM-1 TH15 Richter |
![UdSSR, Sowjetuinion](herst-kompakt/udssr/titel-su.jpg) |
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Ungarn,
Ferfa |
Aus Ungarn sind zwei Typen von 2-Schlauch-Reglern bekannt, die in Kleinserien
für den militärischen Bereich und den Wehrsport produziert wurden: FERFA:
Ferenc Farkas made the FERFA-Pioneer in 1959 basing on the Spirotechnique 2 stage
regulator CG45. It was the first Hungarian double hose regulator for the Hungarian Defense
Sports Federation (MHS). Ferenc Farkas has developed and established the FERFA regulator
series. The last regulator was the FERFA 6 made in 1963-64. This was the sixth and the
last one serie.
The FERFA 6 was made in 50 pieces with serial numbers for the Hungarian Army.
MHSZ-69:
In 1969, the Hungarian Defense Sport Federation (MHSZ) was created by its own military
sports diving clubs.The regulator MHSZ-69 is a copy of La Spirtechnique Royal Mistral and they made about 100 regulators. |
![](herst-kompakt/titel.jpg) |
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U.S.Divers, USA |
U.S. Divers ist die Sporttauch-Firma des
Tauchtechnik-Herstellers Aqua Lung America aus Vista, Kalifornien, der mit Aqualung /
Spirotechnique verbunden ist, die wiederum von Air Liquide Frankreich gegründet wurde.
Die Gründung von USD (durch den Franzosen René Bussoz) geht auf die Einführung des CG45
in den USA zurück. Zunächst wurden die Produkte von La Spirotechnique hier vertrieben,
später entwickelte man modifizierte Versionen und eigene Produkte, auch unter Mitarbeit
von Gagnan, der in Kanada lebte.
Mit Healthways, Voit/Swimaster und Dacor wurde USD zu einer der wichtigsten Firmen
für das Sporttauchen in den USA.
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![Aqua-lung U.S.Divers](herst-kompakt/usd/titel-usd.jpg) |
Der DA Aqua-Master
wurde 1958-72 produziert und war wohl der populärste Zweischlauchregler im USD-Programm
(über eine Million Stück).
CG45 und Mistral - DIE Initiatoren für das
Sporttauchen Teil 2 TH05 Seveke
Mein Gott, ich liebe es, mit
meinem DAAM zu tauchen! TH11 Eyme
1958 - Das Venturi-Jahr (USD)
TH12 Eyme
U.S. Divers Royal Mistral
TH14 Eyme
U.S.Divers Mistral TH17
Eyme |
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Viking, Christensen Tool, USA |
The Norseman two hose regulator replaced the Viking
in the early 1960's.
This "Deluxe" model (serial # PRO029) has a built-in reserve and flush
valve. The only difference between the Viking and the Norseman is the label.
The Viking regulator was introduced by Christensen Tool and Engineering of Norwalk,
Connecticut, in about 1958.
It is one of the most unusual two hose regulators, somewhat resembling a beer can.
The company used a US Divers hose and
mouthpiece assembly.
Atmen uW durch eine Bierbüchse
TH20 12/2023 Baldinucci |
![Viking-Norseman](herst-kompakt/viking-norseman/titel-vik.jpg) |
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VintageDoubleHose, USA |
VDH begann 2004 in den USA mit der Wartung von Tauchreglern und
übernahm zunehmend auch Arbeiten an Vintage-Technik. Da viele Ersatzteile dafür nicht
mehr verfügbar waren, ging man dazu über, sie selbst herstellen zu lassen und auch
weltweit zu vertreiben.
Dazu kamen dann zunächst noch Baugruppen, die bestimmte Parameter alter
Zweischlauch-Regler, vornehmlich die letzten Modelle der USD-Regler, verbesserten,
den Anschluss moderner Tauchtechnik erlaubten und so die Nutzung von
Zweischlauch-Reglern in heutiger Tauchumgebung möglich machten.
Dann wurde auf Basis dieser Baugruppen und noch weiterer neuer Komponenten, wie Gehäuse,
Mundstück usw., ein komplett eigener Zweischlauch-Regler entwickelt und hergestellt, der
Argonaut-Kraken.
Er stellt in wesentlichen Teilen einen
optimalen Entwicklungsstand in der Reglertechnik dar.
Der
Argonaut Kraken TH12 |
![](herst-kompakt/kraken-titel.jpg) |
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Villy Arp, Dänemark |
Dieser wenig bekannte dänische Hersteller baute in den 60er Jahren
zunächst Einschlauchregler für VGM nach dem Vorbild des AGA Divator, aber mit einem
Injektorrohr, und danach auch einen zweistufigen Zweischlauch-Regler mit prinzipiell dem
gleichen Innenleben. Bei guter Einstellung sollen sich die Regler vergleichbar zu anderen
Reglern dieser Zeit geatmet haben.
Villy Arp, der 1984 starb, stellte auch andere Ausrüstungsteile für Schwimmtaucher her,
wie Flaschenpakete, Brücken und Ventile. Er war Werkzeugmacher und Berufstaucher, tauchte
mit seiner Ausrüstung und auch Kreislaufgeräten. Er war DER Tauchpionier für das leichte und Sporttauchen in Dänemark
und betrieb auch eine Tauchschule.
Villy
Arp - ein dänischer Tauchpionier und seine Tauchtechnik
TH04 Jorgensen |
![](herst-kompakt/villy-arp/titel-villy.jpg) |
|
Voit,
USA |
Die Voit Rubber Co.
(gegründet um 1930) stellte in den 40er Jahren Gummiwaren, u.a. Flossen
und Masken für das Skindiving und Faltenschläuche, her und lieferte auch an
Spirotechnique/USD. Man begann dann etwa 1955 bei Voit, dieses Programm mit
USD-Reglern und deren Lizenzprodukten zu erweitern und baute schließlich auch eigene
Zweischlauch-Regler. Das waren die 50 Fathom (einstufig,
nach einem Patent von Gagnan) und später der Voit Trieste (zweistufig).
Ein Typ der 50 Fathom Regler, der VCR-5 Blue, stach auch dadurch aus
dem sonstigen Angebot heraus, dass das Gehäuse schon aus Plastik war. Der 50 Fathom
entspricht nicht dem Mistral. Der VCR-2 50 Fathom wurde von 1959-61 produziert und ist der einzige einstufige Regler mit downstream
push-pull lever-operated seat design (VCR-5 innerlich gleich).
Voit
- Double Hose Regulators TGS06 LaRochelle
|
![Voit-Lung](herst-kompakt/voit/titel-voit.jpg) |
Er atmete sich also schwerer mit abnehmendem Flaschendruck.
Dagegen war der Mistral ein upstream Regler, der sich mit abnehmendem Druck leichter
atmet.
Vom 50 Fathom munkelt man, dass das Venturi-Rohr extra falsch gerichtet wurde,
damit sich dieser preiswerte einstufige Regler nicht besser atmete als der zweistufige
teure VR-2 Mariner (1956-1959, =USD DA Aqualung), den man noch loswerden wollte.
Der R22 Trieste wurde von 1966
bis 1970 produziert. Er war auch ein innovatives Produkt mit integrierter
Reserveschaltung, HD- und MD-Port und gehört heute zu den gesuchtesten Sammelobjekten.
Mit ihm begann auch bei Voit der Übergang zu den Einschlauchreglern. Der Reglerkörper
des R22 wurde lange noch als erste Stufe des Einschlauchreglers R12 Titan genutzt (ab 1967
produziert).
Die Marken Voit, Swimaster und AMF wurden bei diesen Reglern etwas verwirrend eingesetzt,
da Voit zunächst 1950 Swimaster kaufte und später von AMF (American Machine &
Foundry Corp.) erworben wurde, die dann in den 70er Jahren z.B. auch Mares kauften. So
wurde z.B. der Voit MR2 erst der Swimaster MR2 und dann der Mares MR2. Die
Reglerproduktion ging nach Italien zu Mares. |